Ansturm auf die heimischen Campingplätze

Die Plätze am Gleinkersee sind heiß begehrt
Alles ausgebucht, heißt es heuer. Vor allem heimische Urlauber haben Zelt und Wohnwagen für sich entdeckt.

„In den vergangenen Jahren war es nie ein Problem, in Österreich spontan am Campingplatz einzuchecken. Wir haben immer einen Stellplatz bekommen. Heuer war alles anders.“ Familie R. war wie jedes Jahr mit dem Wohnwagen unterwegs, die Suche nach einem Platz zum Übernachten gestaltete sich aber überaus schwierig. „Egal, wo wir angerufen haben, alle waren bis auf den letzten Platz ausgebucht. Einer hat sogar zu uns gesagt: ’Bei uns passt keine Maus mehr dazwischen’“. Diese Erfahrung machte nicht nur Familie R., sondern auch viele andere Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher, die Corona-bedingt in der Heimat bleiben wollten.

Tendenz steigend

Dieser Umstand bestärkt nur jenen Trend, der in den vergangenen zehn Jahren sowieso zu beobachten ist: Camping boomt. Innerhalb dieser Dekade stiegen die Nächtigungszahlen um 86 Prozent, Tendenz weiter steigend. 390.000 Nächtigungen wurden 2019 verzeichnet.

Seit Jahren betreiben Gunda und Klaus Dutzler den Campingplatz und das Wirtshaus am Gleinkersee (www.gleinkersee.at): „Wir waren heuer noch schneller voll als sonst, es wurde sehr früh reserviert“, sagt Klaus Dutzler, der gerne unter der Maximalbelegung von 25 Stell- und 70 Zeltplätzen bleibt: „Wir sind ein kleiner Campingplatz und alle, die zu uns kommen, lieben keine Massenansammlungen.“

Ansturm auf die heimischen Campingplätze

Campieren direkt am Mondsee

So sieht das auch Herta Wiedlroither, die Leiterin des Camp MondSeeLand (www.campmondsee.at): „Wir achten sehr auf eine angenehme Atmosphäre, bei uns ist jeder Platz abgesteckt. In den Sommermonaten waren wir schon immer voll, heuer haben wir halt fast nur Gäste aus Österreich, das ist ungewöhnlich.“ Wer länger mit Zelt oder Wohnwagen am Mondsee stehen bleiben will, dürfte es schwer haben, auch bei Herta Wiedlroither: „Dazwischen werden spontan immer ein, zwei Tage frei, wenn das Wetter nicht so passt. Sonst sind wir ausgebucht.“

Ansturm auf die heimischen Campingplätze

Gerhard Ebner (li.) leitet das Campinggelände in Au an der Donau

Platz gibt es noch bei Gerhard Ebner bei Camping Au an der Donau am Donauradweg (www.camping-audonau.at). „Ich durfte heuer viele österreichische Gäste besuchen, die vielleicht nie zu uns gekommen wären, wenn es eine normale Urlaubssaison gegeben hätte.“ Und die meisten der Neulinge sprechen davon, nächstes Jahr wiederzukommen, „weil man bei uns in der Region echt viel erleben und unternehmen kann.“

Ansturm auf die heimischen Campingplätze

Camping in OÖ: Von einfach bis Luxus ist alles dabei

In den vergangenen zehn Jahren ist die Zahl der Übernachtungen auf Campingplätzen in Oberösterreich um rund 86 Prozent auf zuletzt 390.000 Nächtigungen  2019 gestiegen.  Durch Corona und das gesteigerte Sicherheitsbedürfnis hat der Trend zum Camping-Urlaub einen  Turbo bekommen. Gerade für österreichische Familien spielt Camping aufgrund der örtlichen Nähe und der vergleichsweise günstigen Angebote eine große Rolle. Darüber hinaus bieten Campingplätze oft  ein interessantes Freizeit- und Sportprogramm an.
Oberösterreich verfügt über rund 85 Campingplätze – vom einfachen Zeltplatz über naturnahe Campingplätze und solche mit mietbaren Schlaf-Fässern oder Hütten bis  zu Dauercampingplätzen und Komfortcampings mit Wellness-Angeboten ist alles dabei.

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