IS-Kämpfer wollten nicht nur Linzer entführen
Der Überfall auf das Ölfeld Al-Ghani mit 30 schwer bewaffneten Pick-ups vergangenen Freitag (der KURIER berichtete) war offenbar nicht der einzige geplante Überfall des Islamischen Staates in Libyen gewesen. Die aus Sirte stammende Gruppe soll die Geiseln – darunter Dalibor S. (39) und einen tschechischer Koch – nach den Sicherheitsvorkehrungen der Ölfelder Zella, Fida und Hakim gefragt haben.
Vaos: Kurz vor Evakuierung
In sozialen Netzwerken kursierten unter Dschihadisten seit Jänner Aufrufe, die Ölfelder zu überfallen und nach möglichen Geiseln zu suchen. Über 50 Arbeiter entkamen bei dem Angriff auf das Al-Ghani-Ölfeld, einige konnten sich noch während des IS-Angriffs in den Baracken der Anlage verstecken. Fünf IS-Schergen durchkämmten offenbar die Schlafstellen.
Die österreichisch-maltekische Firma Vaos behauptet nun – fünf Tage nach dem Überfall –, dass das Ölfeld unmittelbar vor der Evakuierung stand. Selbst wenn dies stimmt, dürfte dies um Wochen zu spät gewesen sein. In Libyen haben am Mittwoch Friedensgespräche zwischen lokalen Milizen begonnen. Denkbar ist, dass dabei die Geiseln als Druckmittel eingesetzt werden könnten.
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