Kocher in OÖ: "Es wird bei den Insolvenzen Nachholeffekt geben"

Arbeitsminister Martin Kocher.
Arbeitsminister Martin Kocher stattete Landeshauptmann Stelzer einen Besuch ab. Weiterbildung sei Mittel gegen Arbeitslosigkeit.

Am Montag stattete der neue Arbeitsminister Martin Kocher Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) einen Besuch ab. Das große Thema: Wie man den Arbeitsmarkt trotz Krise stärken kann.

"Das teuflische an Corona ist, dass es nicht nur unsere Gesundheit, sondern unser ganzes Leben inklusive Arbeit angreift. Deshalb muss es auch immer ein Doppelschlag gegen das Virus sein", eröffnete Stelzer die anschließende Online-Pressekonferenz. Die Öffnungsschritte, die ab 8. Februar wieder getätigt werden, seien ein ermutigendes und wichtiges Signal, vor allem für die Arbeitswelt.

Kocher pflichtete dem bei: "Der Arbeitsmarkt wird durch die ersten Öffnungsschritte eine leichte Entspannung erfahren. Alles muss aber darauf ausgerichtet sein, dass diese auch nachhaltig ist."

Zwei Herausforderungen

Prinzipiell stünden laut Kocher zwei große Herausforderungen am Arbeitsmarkt bevor: Erstens die Folgen der Krise bestmöglich abzufedern und zweitens mit möglichst viel Kraft wirtschaftlich aus der Krise herauszukommen. Vor allem im Arbeitsmarkt könne das aber länger dauern, nimmt Kocher auf frühere Krisen Bezug. Umso wichtiger sei es deshalb, hier wirksame Maßnahmen zu setzen.

Oberösterreich habe hier eine Vorbildfunktion inne: "Krisenzeit ist Qualifikationszeit. Oberösterreich hat in diesem Bereich schon sehr viel getan", so Kocher. Oberösterreich hat mit 7,6 Prozent derzeit die niedrigste Arbeitslosenquote im Land. Dazu kommen 18.000 offene Stellen. "Die entscheidende Frage ist, ob wir es schaffen, jene die jetzt arbeitslos sind so zu qualifizieren, damit sie danach in der Arbeitswelt bessere Chancen  haben", sagt Kocher.

"Nachholeffekt" bei Insolvenzen

Dies sei vor allem im heurigen Jahr wichtig, denn 2020 kam es trotz Krise zu weniger Unternehmensinsolvenzen als 2019. Grund dafür seien die gesetzten Hilfsmaßnahmen. "Da wird es heuer einen leichten Nachholeffekt geben", sagt Kocher.

Das Land OÖ will diesem mit dem "Oberösterreich-Plan" entgegenwirken: Durch das 1,2 Milliarden-Euro-Paket sollen unter anderem Investitionen vorgezogen werden, um Aufträge an regionale Firmen zu sichern. Außerdem beinhaltet es Geld für Qualifizierung und Weiterbildung. "Ziel ist es, dass es am Ende der Kurzarbeit wieder Beschäftigung und nicht arbeitslos heißt", sagt Stelzer.

Auch eine Arbeitslosenentschädigungs-Reform kündigte Arbeitsminister Kocher an. Dafür sei aber erst nach der Krise Zeit.

Kommentare