Ein ganzes Knödelreich: 44 Knödel, ins Heute geholt
Eigentlich muss doch zum Knödel längst alles gesagt und geschrieben sein. Zumindest in Oberösterreich. „Altes Zeug“, dachte sich auch Kochbuch-Autorin Katharina Seiser, als sie von Magdalena Wieser, der Leiterin der Bibliothek des Landesmuseums OÖ, mit der Idee eines Knödelkochbuchs konfrontiert wurde.
Beim Lesen der handschriftlichen Rezepte, viele davon über 300 Jahre alt, kam ihr aber immer öfter eine Gänsehaut. Sie war gefesselt und geriet immer tiefer in den Strudel des Knödelteigs.
Treue Begleiter waren eben Wieser und die Haubenköchin Elisabeth Grabmer von der Waldschänke in Grieskirchen. „Die Intention war, die alten Rezepte historisch zu belassen, aber so zu rezeptieren, dass sie heute nachkochbar sind“, erklärt Grabmer die Herangehensweise, die viel abverlangt hat.
„Meine Urlaube waren Knödelurlaube, ich war oft genug am Knödelberg“, erinnert sie sich schmunzelnd zurück. Und die Familie hat viele Knödel essen müssen, bis sie aus den 300 Jahre alten Rezepten, teils ohne Mengenangaben, eine essbare Version zustande bringen konnte.
Knödel mit Rehragout
Wellischer Knödel
Eckiger Knödel Rachinger
Purkandinischer Knödel
Mandelknödel
„Manche Knödel habe ich meinen Gästen untergejubelt“, schmunzelt Grabmer. Etwa den Purkandinischen. „Was ist das für ein Knödel, so etwas habe ich noch nie gegessen“, sei eben dieser Gast begeistert zu ihr in die Küche gekommen.
Eine Knödelpartie
So hat die „Knödelpartie“ Seiser, Wieser und Grabmer aus über 300 Jahren Knödelrezepten erst 150 herausgesucht, diese auf 70 reduziert und dann nochmals fast halbiert.
Nach 60 historisch fundierten und praktisch sehr hilfreichen Seiten über das Wesen des Knödels finden sich genau 39 alte Rezepte, ergänzt durch den Bruckner-Knödel sowie vier Rezepte der Kochfamilien und Kulinarik-Institutionen Fuchs, Nagl, Rachinger und eben Grabmer.
Fazit: Sowohl das Lesen als auch das Nachkochen sind ein Genuss.
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