In Linz "spektakelt“ es in zwei Wochen wieder
Derzeit ist es noch ruhig im Innenhof der Linzer Kunstuniversität Ost. In zwei Wochen – von 21. bis 23. Juli – wird der Lärmpegel dort aber deutlich steigen: Denn dann verwandeln sich die Kunstuni sowie ihr Hof in ein Organisationszentrum und in eine riesige Garderobe für das 34. Linzer Pflasterspektakel. Von hier aus werden die zirka 100 Straßenkünstlerinnen und -künstler zu ihren Auftritten in die Stadt ausschwärmen.
„Es wird wieder bunt und es spektakelt wieder“, verkündete Kulturstadträtin Doris Lang-Mayerhofer (SPÖ) deshalb am Montag im besagten Hof. Denn die vergangenen beiden Jahre musste das Festival aufgrund der Pandemie zurückstecken. 2020 wurde es abgesagt, 2021 auf „Straßenkunstsommer“ umbenannt und auf mehrere Wochenenden aufgeteilt. Eintritt war nur nach einer 3-G-Kontrolle möglich, damit ist heuer Schluss: Man rechne nicht mehr mit behördlichen Auflagen, so Kulturdirektor Julius Stieber.
Das Spektakel kann deshalb in „gewohnter Form“ im dreitägigen Festival-Format stattfinden. Ein Comeback feiert damit auch wieder die traditionelle Parade, die am Donnerstag (21. Juli) um 16 Uhr das Festival eröffnet.
Frauenpower
Dabei und an den Folgetagen wird bei den 282 Auftritten pro Tag jongliert, am Seil geturnt, getanzt, Feuer gespuckt und geblödelt – denn von Clownerie bis hin zu Akrobatik ist hier alles vertreten. Rund 30 Prozent der Künstler kommen aus dem Inland, der Rest aus aller Welt. Die Hälfte tritt zum ersten Mal beim Linzer Pflasterspektakel auf. Ausgewählt wurden sie aus mehr als 500 Bewerbungen von Festivalleiterin Kathrin Böhm und ihrem fünfköpfigen Team, bestehend rein aus Frauen. Zum Festival wird dieses um 115 Personen erweitert.
Denn zu tun ist viel: Jeden Festival-Morgen tragen sich die Künstler auf einer Tafel selbst Ort und Zeit ein, wann und wo sie am betreffenden Tag in Linz auftreten wollen. Bis zu drei Auftritte absolviert ein Künstler oder eine Compagnie am Tag. Folglich braucht es täglich 14.000 neue Programmhefte, die kurzfristig gedruckt und ausgeteilt werden, um die Besucher zu informieren, wo denn was stattfindet.
„Straßenkunst ist eine spontane Kunstform mit sehr viel Improvisation. So ist das bei uns auch: Wetter, Baustellen, Corona“, so Festivalleiterin Böhm zu den Rahmenbedingungen. Aus Erfahrungen lerne man aber.
So gibt es heuer etwa acht „Spektakel-Oasen“, bei denen den Besuchern vermehrt Sitzmöglichkeiten zur Verfügung stehen, diese seien 2021 gut angekommen. Neu ist auch der Standort des Spektakelzeltes, das heuer neben dem Ars Electronica Center in Urfahr aufgeschlagen wird. Dort finden die beliebten Revueshows statt, für die es erstmals auch Nachmittagstermine für Familien gibt.
Freier Eintritt
Traditionell findet das Pflasterspektakel bei freiem Eintritt statt. Ein sogenanntes Hutgeld sei dennoch üblich: Die Künstler würden sich nach wie vor über eine Bargeld-Spende freuen. Der klingelnde Hut habe mehr „Charme“, als eine Spende per Kreditkarte, wie es bereits bei anderen Festivals der Fall sei, so Festivalleiterin Kathrin Böhm.
Programm
Das Festival findet am Donnerstag (16 bis 23 Uhr) und Freitag und Samstag (14 bis 23 Uhr) statt. Infos zum Programm auf pflasterspektakel.at.
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