„Im September 2020 sind die beiden Brücken fertig“

Die künftige Autobahnbrücke wird durch zwei neue Brücken auf der linken und rechten Seite von vier auf acht Spuren erweitert.
Donauquerung. Die neue Autobahnbrücke und die neue Eisenbahnbrücke sollen 2020 fertig sein. 2023 soll dann die neue Westringbrücke befahrbar sein.

Der Linzer Autobahnbrücke ist eine einzige Baustelle. Diesseits und jenseits der Donau wird gebaut, sowohl donauaufwärts als auch donauabwärts. Es werden zwei zusätzliche Brücken mit jeweils zwei Spuren, sogenannte By-Pass-Brücken errichtet, sodass dann für den Verkehr insgesamt acht statt vier Spuren zur Verfügung stehen. Dazu kommen noch die Rad- und Gehwege. Mit 145 Millionen Euro ist das das teuerste Einzelprojekt, das der Autobahnbetreiber ASFINAG jemals vergeben hat. Denn längere Autobahnstrecken werden üblicherweise aufgeteilt und einzeln ausgeschrieben, damit verschiedene Anbieter zum Zug kommen können.

Bohrpfähle 20 m tief

„Die neue Autobahnbrücke wird im Frühjahr 2020 fertig sein, die neue Eisenbahnbrücke spätestens im August, September“, sagt der Linzer Bürgermeister Klaus Luger bei einer Baustellenbesichtigung, zu der der KURIER geladen hatte. „Im Herbst 2020 gehören die Probleme bei den Donauquerungen der Vergangenheit an. Wir sind bei der Eisenbahnbrücke bei der Auftragsvergabe in den letzten Zügen.“

Derzeit wird auf beiden Donauseiten an den Stützen gebaut, auf denen die beiden neuen By-Pass-Brücken aufliegen sollen, erklärt Armin Becirovic vom Baumanagement der ASFINAG. Das sind zwölf Bohrpfähle mit einer Tiefe von 15 bis 20 Metern. Mit einem Durchmesser von 1,20 Metern. Denn die beiden By-Pass-Brücken stehen selbstständig da und sind nicht an die bisherige Autobahnbrücke angestückelt.

Wer künftig in Linz-Urfahr oder in Linz-Hafenstraße auf- und abfahren wird, wird immer die By-Pässe benutzen. Der Durchzugsverkehr fährt auf der bisherigen Auobahnbrücke durch. Dadurch wird das bisherige Bremsen beim Spurwechsel bei den Auf- und Abfahrten vermieden. Und die dadurch ausgelösten Staus.

Zudem baut die ASFINAG bei der Autobahnbrücke momentan an einem sogenannten Kollektor,in dem verschiedene Leitungen und Kanäle wie Gas, Strom, Wasser etc. gesammelt geführt werden.

Asfinag-Baumanager Becirovic und Bürgermeister Luger an der Autobahnbrücke (Linzer Seite): Hier wurden Fundamente für  Brückenpfeiler betoniert.

Asfinag-Baumanager Becirovic und Bürgermeister Klaus Luger

Asfinag-Baumanager Becirovic und Bürgermeister Luger an der Autobahnbrücke (Linzer Seite): Hier wurden Fundamente für  Brückenpfeiler betoniert.

Zwischen dem Blau-Weiß-Sportplatz und der Intertrading: Hier wird unterhalb der Donau nach Urfahr gebohrt, um  eine 110-KV-Leitung zu verlegen. Die LINZ AG baut.

Baustelle Linzer Brücken

Zwischen dem Blau-Weiß-Sportplatz und der Intertrading: Hier wird unterhalb der Donau nach Urfahr gebohrt, um  eine 110-KV-Leitung zu verlegen. Die LINZ AG baut.

Luger zeigt es vor: Auf der jetzigen Schotterstraße (li.)  verläuft die künftige Straße von der neuen Eisenbahnbrücke zur  Hafenstraße, re. die  Straßenbahn.

Klaus Luger

Luger zeigt es vor: Auf der jetzigen Schotterstraße (li.)  verläuft die künftige Straße von der neuen Eisenbahnbrücke zur  Hafenstraße, re. die  Straßenbahn.

19.000 Quadratmeter Schotterfläche statt Wiese unterhalb der Autobahnbrücke in Urfahr: Hier werden die Brückenteile vor der Montage angeliefert und gelagert.

Baustelle Linzer Autobahnbrücke

19.000 Quadratmeter Schotterfläche statt Wiese unterhalb der Autobahnbrücke in Urfahr: Hier werden die Brückenteile vor der Montage angeliefert und gelagert.

110 KV unter Donau

Obwohl der Sportplatz des Blau-Weiß-Linz jetzt auf der Intertrading-Seite von einer Baustellen eingezwängt ist, wird sich für den Fußballverein nichts ändern. Auch nicht dadurch, dass 2020 die neue Straße (Abfahrt Eisenahnbrücke) direkt hinter dem Holzzaun von Blau Weiß verlaufen wird und geradewegs in die Hafenstraße einmündet. „Vielleicht bekommen wir dadurch mehr Zuschauer?“, bemerkt Blau-Weiß-Fan Luger. Becirovic erklärt die derzeitige Baustelle beim Sportplatz. „Das ist ein Spülbohrverfahren. Es wird gespült und gebohrt gleichzeitig.“ Damit wird zwei bis drei Meter unterhalb des Donauflusses auf die Urfahranerseite hindurchgebohrt und eine 110-KV-Stromleitung verlegt. Das Projekt ist Teil des 60-Millionen-Neubaus der Eisenbahnbrücke. Die Baustelle sollte heuer im Juli fertig sein.

Bereits im Juni beginnt der Neubau der Eisenbahnbrücke. Es werden zuerst die neuen Pfeiler errichtet, dann die alten Pfeiler, die wegen der Verströmungen immer noch stehen, abgebaut.

Auf der Urfahranerseite wurde unterhalb der Autobahnbrücke eine 19.000 Quadratmeter große Schotterfläche auf einer Wiese aufgeschüttet. Dort werden die Teile der By-Pass-Brücken gelagert, die über die Stadtautobahn angeliefert werden.

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