Glasklares Wasser in Oberösterreichs Seen großteils garantiert

Zu viel Gülle und Phosphor im Wasser bereiteten der Wasserqualität im Mondsee Probleme. Seit 2018 verfügt er jedoch wieder über einen guten Wasserhaushalt.
Die Badesaison an den Seen kann beginnen. Wie Landesrat Kaineder verkündete, seien 70 Prozent in gutem ökologischen Zustand.

25, 26, 27, 28, 29 – die Temperaturen klettern nach oben, und damit gewinnen Oberösterreichs Badeseen wieder an Attraktivität. Doch nicht nur die Hitze von außen ist von Bedeutung, wenn es darum geht, wie gern man ins kühle Nass springt: auch innere Werte zählen – wie die Wasserqualität.

Und dazu hatte Umwelt- und Klimalandesrat Stefan Kaineder (Grüne) am Dienstag Positives zu berichten: 70 Prozent der oö. Gewässer entsprechen „den Zielvorgaben der Wasserrahmenrichtlinie“ und sind „in gutem ökologischen Zustand“.

Seit 15 Jahren wird der Allgemeinzustand der oberösterreichischen Seen beobachtet. „Unser Ziel ist klar. Wir wollen die Schönheit, die ökologische Vielfalt und die Wasserqualität unserer Seen auch für unsere Kinder und Enkelkinder erhalten“, sagte Kaineder.

Trinkwasserqualität

Hohe Ansprüche, denn teilweise verfügen die Seen sogar über Trinkwasserqualität. Generell sei die Wassergüte an den Seen sehr hoch. Veränderungen sind jedoch nie ausgeschlossen. Als größtes Problem sieht Kaineder die Klimakrise.

Bei allen untersuchten Seen mit einer maximalen Tiefe von 18 Meter hätte sich nämlich ein signifikanter Temperaturanstieg um plus 0,5 bis 1,0 Grad in einer Tiefe von 12 bis 15 Meter gezeigt. Dadurch könne es unter anderem zu Sauerstoffdefiziten und erhöhten Nährstoffgehalten kommen. Während 70 Prozent der Seen beinahe einwandfrei sind, hätten 20 Prozent mit der Ausgewogenheit an Nährstoffen zu kämpfen, so Sabine Kapfer von der Abteilung Wasserwirtschaft des Landes OÖ.

Langwierig

Bei Traun- und Mondsee habe es etwa Qualitätsprobleme gegeben. Diese zu beseitigen seien in beiden Fällen langwierige Prozesse gewesen.

Im Traunsee hätte sich durch langjährige Einleitungen aus der Sodaproduktion in 80 bis 100 Metern Tiefe eine salzhaltige, sauerstoffarme Schicht gebildet, weshalb das Wasser zu wenig zirkulierte. Nach dem Stopp der Sodaherstellung dauerte es 13 Jahre, bis 2018 jene Schicht so verdünnt war, dass das Wasser wieder von der Oberfläche bis zum Grund kreisen konnte.

Gülle ausbringen

Im Mondsee sorgten falsche Nährstoffverhältnisse wiederum für so trübes Wasser, dass kein weiter Blick in die Tiefe möglich war. Vor allem die Landwirtschaft war gefordert, dies wieder zu richten. So wurde verstärkt auf das ordnungsgemäße Ausbringen von Gülle geschaut. Aber auch die Phosphorfällung in der Verbandskläranlage sei optimiert worden – mit Erfolg: seit 2015 befindet sich der Mondsee wieder in einem guten ökologischen Zustand, dies zeige der aktuelle Seenbericht.

Einem Badeurlaub steht damit nichts mehr im Weg, außer das glasklare Wasser ist einem zu kalt: Im Mondsee hat es derzeit 17 Grad, so auch im Traunsee.

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