Gegner des LASK-Stadions bereiten Volksbefragung vor

Bürgerinitiative plant Volkfsbefragung für den Herbst
Bürgerinitiative sammelt über den Sommer die nötigen 6100 Unterschriften für amtliche Befragung.

Um den Bau eines neuen LASK-Stadions im Grünland vor den Toren von Linz zu verhindern, wollen die Gegner eine Volksbefragung unter der Linzer Bevölkerung erzwingen. Dafür ist die Vorlage von 6100 Unterstützungsunterschriften notwendig. Ein 17-köpfiges und bunt gemischtes Komitee hat die Unterschriftenkampagne nun gestartet.

„Unser Ziel ist es, den Pichlinger See uneingeschränkt für die Bevölkerung erhalten zu können“, sagt der Kardiologe Wilhelm Schützenberger. Den Stadionkomplex im Naherholungsgebiet zu errichten, sei so deplatziert, als würde die Bahn ihren Lok-Fuhrpark mit Steinkohle-Loks bestücken, vergleicht der Anrainer aus Pichling.

Eine genaue offizielle Projektbeschreibung des LASK zu seinem Vorhaben, gibt es nicht. Vor einem Jahr wurde vage über ein 45 Millionen-Euro-Projekt mit rund 16.500 Sitzplätzen berichtet. Die Gegner schätzen die Kosten von 50 Millionen Euro aufwärts. Grundsätzlich sei die Initiative aber nicht gegen den LASK gerichtet, versichert Schützenberger.

Fragestellung

Konfrontieren werden die Stadion-Gegner die Linzer Bürger mit der relativ komplexen Frage: „Soll die Stadt Linz den Pichlinger See und den umliegenden Grüngürtel weiterhin als unbebautes Naherholungsgebiet schützen und die Umwidmung für ein Stadion ablehnen?“ Mit der Ablehnung der Umwidmung von 200.000 Quadratmeter des derzeitigen Landwirtschaftsgrunds will die Bürgerinitiative das Naherholungsgebiet beim See als Ganzes schützen.

Gegner des LASK-Stadions bereiten Volksbefragung vor

Lask plant Stadion beim Pichlinger See

Infrastruktur

Bei dem Grundstück handle es sich um billiges Grünland. Und daher sei diese Fläche vom Land Oberösterreich ausgewählt und zur Umwidmung aus der geschützten regionalen Grünzone heraus freigegeben worden, beklagt Mitinitiator und Neos-Gemeinderat Lorenz Potocnik. Er wurde vom LASK wegen Verleumdungsverdacht bei der Staatsanwaltschaft angezeigt.

Teure Infrastruktur im Freiland und die Verkehrsanschließung, darunter einen kürzlich bekannt gewordenen Halbanschluss an die A1, müssten die öffentliche Hand zuschießen, kritisieren die Komitee-Mitglieder. Mit Umweltstadträtin Eva Schobesberger (Grüne), SPÖ-Gemeinderat Jakob Lambert, zwei SPÖ-Sektionsvorsitzenden oder mit Wolf Dieter Albrecht, dem ehemaligen Leiter der Linzer Stadtplanung, ist die Gegnerschar prominent besetzt. Vor allem der Wert der Grünzone in Zeiten des Klimawandels, werde unterschätzt, nennen die Kritiker das Projekt „menschfeindlich“ oder „Öko-Wahnsinn“.

Gesammelt sollen die Unterschriften bis zum Sommerende werden. Die Volksbefragung soll dann im Herbst stattfinden.

Wolfgang Atzenhofer

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