"Führe ein Doppelleben"

Strugl überreicht Steiner das Goldene Verdienstzeichen
Linzer Tourismusdirektor feierte auf der Regina Danubia seinen 60er.

"Die elf Jahre, die ich in Linz bin, waren für mich ein Geschenk. Ich habe mit 50 nochmals neu begonnen." Der Linzer Tourismusdirektor Georg Steiner hatte Freitagnachmittag auf das beim Lentos geankerte Schiff Regina Danubia geladen, um seinen 60. Geburtstag zu feiern. Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass ein Niederbayer aus Passau den Linzer Tourismus dirigiert. Und das sehr erfolgreich. "2017 wurde mit 490.000 Gästen und 785.000 Nächtigungen der Allzeitrekord erreicht", würdigte Wirtschaftslandesrat Michael Strugl das Geburtstagskind und verlieh ihm dafür das Goldene Verdienstzeichen des Landes.

"Als ich auf der Einladungskarte den Spruch gelesen habe, mit der Reife wird man immer jünger, habe ich mir gedacht, da komme ich gerne", meinte ein lächelnder Strugl. "Seit Linz 2009 Europäische Kulturhauptstadt war, ist es best practice, wie man Kultur und Tourismus intelligent verbindet. Linz hat einen wesentlichen Beitrag für ein modernes Bild Oberösterreichs geleistet."

Steiner zeigte sich von Strugls Orden positiv überrascht. "Jetzt kann ich nicht nur zum Opernball, sondern auch zur Fronleichnamsprozession gehen. Es ist bemerkenswert, dass mir diese Ehre in Oberösterreich zu teil wird. Wir werden sehen wie das in Bayern weiter geht." Steiner führt, wie er es selbst formulierte, ein "Doppelleben. Ein Leben in Linz reicht mir nicht." In der Dreiflüssestadt Passau ist er Stadtrat und Obmann der CSU. Sein prominentestes Mitglied ist der neue deutsche Verkehrsminister Andreas Scheuer. Die Beziehung zu den Christlich-Sozialen war nicht immer ungetrübt, zwischenzeitlich war er auch eine Zeit lang aus der Partei ausgetreten. Landeshauptmann a.D. Josef Pühringer, der Steiner schon seit rund 40 Jahren kennt, meinte zum Orden: "Du hast eine gewaltige Förderung erfahren, wie Du aus dem kleinen Bayern ein großer Oberösterreicher geworden bist." Er würdigte die strategische Ausrichtung der Stadt. "Linz hat die ganz, ganz richtige Entscheidung getroffen, sich als Stadt der Industrie und Arbeit, aber auch als Stadt der Kultur und Künste zu positionieren."

Friedrich Bernhofer, ehemaliger Landtagspräsident und Obmann des Donau-Tourismus, erzählte, dass er mit Steiner schon vor 40 Jahren darüber diskutiert hat, was man im Donau-Raum alles machen könnte. Steiner bedankte sich bei den Gratulanten. "Eine Umarmung ist das ideale Geschenk, die Größe passt jedem. Ich genieße heute das Bad in der Menge."

Unter den Gästen: Tourismus-Obmann Manfred Grubauer, Vizebürgermeister Bernhard Baier, SPÖ-Fraktionsführer Stefan Giegler, Stadrätin Doris Lang-Maierhofer, LIVA-Direktor Thomas Ziegler, Andreas Winkelhofer (OÖ Tourismus), Prof.Ernst Kulhavy, Andreas und Brigitte Kastler, VKB-Generaldirektor Christoph Wurm, Bus-Unternehmer Gustl Heuberger, Flughafen-Geschäftsführer Gerhard Kunesch, Thermen-Generaldirektor Markus Achleitner, Donautourismus-Geschäfts-führerin Petra Riffert.

Kommentare