Freikirchen-Cluster: Auslöser war offenbar eine Geburtstagsfeier
Oberösterreich ist mit aktuell 539 Infizierten (Stand: Dienstagfrüh 10.00 Uhr) weiterhin der österreichische Covid-19-Hotspot, "mit mehreren Clustern, vor allem jenem im Bereich der Freikirchen", wie Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) gestern sagte. Dem Freikirchen-Cluster mit drei Gemeinden werden aktuell mehr als 220 Infizierte zugeordnet.
In der ORF-Sendung Thema sagte der Leiter einer der betroffenen rumänischstämmigen Gemeinden, er vermute den Ausgangspunkt des Clusters in einer Geburtstagsfeier. Sebastian Nicola, der Leiter der "Pfingstgemeinde Himmelstor", ist selbst in Quarantäne und sagte: "Ich vermute stark, dass es bei einer Geburtstagsparty passiert ist, wo einige Gemeindemitglieder dabei waren. Und natürlich, mein Bruder ist bei der Gemeinde, der war dann bei mir zu Hause. Ein anderer war bei seiner Schwester zu Hause, und so ist das hauptsächlich passiert."
Aber man könne nicht ausschließen, "dass es auch in der Gemeinde weitergegeben worden ist, also in der Kirche selbst“, sagte Nicola. Er beteuert aber, dass bei der Messfeier alle Sicherheitsmaßnahmen eingehalten worden seien.
Auch die Quarantänevorschriften würden derzeit eingehalten, das hätten ihm die betroffenen Gemeindemitglieder versichert, erklärt Nicola.
Vermieter erhält Drohmails
Die in der Linzer Wankmüllerhofstraße beheimatete Freikirchengemeinde ist derzeit behördlich geschlossen. Die Räumlichkeiten gehören der Christ Apostolic Church International (CACI), die sie an die rumänische Pfingstgemeinde weitervermietet.
Laut eigenen Angaben erhält die CACI Drohmails und Mitglieder würden in Linz auf der Straße beschimpft. Obwohl es innerhalb der CACI keine Infizierte gebe, seien sie mit dem Vorwurf konfrontiert, Corona nach Linz gebracht zu haben, hieß es bei Thema. Aaron Asante Boateng gibt im ORF sogar an, dass seit März keine einzige Messe der CACI stattgefunden habe.
Aaron Asante Boateng, Europäischer Leiter der Christ Apostolic Church International sagte, dass weder ein Mitglied noch ein Pastor seiner Kirche am Coronavirus erkrankt seien. Außerdem habe seine Gemeinde seit der Coronavirus-Pandemie keine Messe mehr abgehalten, sondern an die Rumänische Gemeinde vermietet, die leider jetzt ein Problem habe.
Neue Fälle in Fleischerei in Leonding
Weitere Cluster in OÖ betreffen fleischverarbeitende Betriebe. Aktuell gibt es eine Information des Krisenstabs zu neuen Fällen in einer Fleischerei in Leonding. Im Zeitraum vom 6. bis zum 11. Juli hätten sich demnach mehrere Covid-19 positiv getestete Personen in der Fleischerei Derntl befunden.
"Sollten Sie in diesem Zeitraum im Geschäft anwesend gewesen sein, wird präventiv geraten, ihren Gesundheitszustand genau zu beobachten.
Im Falle auftretender Symptome wie Kurzatmigkeit, Halsschmerzen, Entzündungen der oberen Atemwege, Fieber, trockenem Husten oder plötzlichem Verlust des Geschmacks-/Geruchssinnes sollte umgehend die telefonische Gesundheitsberatung 1450 kontaktiert werden“, heißt es in dem Aufruf des Krisenstabs.
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