EU-Abgeordnete informieren zu wenig

Josef Ertl
Für das schlechte Image der EU tragen die Europaparlamentarier eine Mitverantwortung.

Der ehemalige Bad Ischler Bürgermeister und Europaparlamentarier Hannes Heide ist verwundert darüber, wie wenig die Menschen wissen, wo überall EU-Gelder drinnen sind. So zum Beispiel in den Laptops für Schülerinnen und Schüler, im Reparaturbonus, beim Heizungstausch und in den gemeinsamen Arztpraxen. Dieser Verwunderung kann man nur mit einer Gegenfrage entgegen: Was haben die Abgeordneten getan, damit die Menschen davon erfahren? Hier tut sich eine große Leere auf.

Jetzt sind die Kandidatinnen und Kandidaten bei der Bevölkerung unterwegs, um Stimmen für ihre Parlamentssitze einzusammeln. Dann hört man hierzulande fünf Jahre lang wenig bis gar nichts von ihnen. Dabei sind die Themen, über die sie in Brüssel und Straßburg entscheiden, durchaus für alle interessant und relevant. Wie stimmen sie über das Verbot von Verbrennerautos ab 2035 ab? Was halten sie von der neuen Entwaldungsrichtlinie, die alle Bauern betrifft? Wo setzen sie Initiativen für die Region, zum Beispiel für den viergleisigen Ausbau der Summerauerbahn?

Die Menschen sind sehr wohl an europäischer Politik interessiert, weil sie davon betroffen sind. Es gehört zu den Pflichten der Abgeordneten, in ihren Wahlkreisen regelmäßig über ihre Entscheidungen und ihre Motive zu informieren.

Kommentare