Ein Steak aus Karfiol von der Schlosstaverne in OÖ
von Josef Leitner
Eine Schlosstaverne direkt am Krems-Fluss im Ort Neuhofen. Hoch darüber thront das Schloss Weissenberg. Bereits für das erste nachchristliche Jahrhundert wird hier ein römisches Kastell oder ein Wachturm an der Stelle des heutigen Schlosses vermutet. Dieses ist ebenfalls bereits vor über tausend Jahren, nämlich 1195 urkundlich erwähnt.
Auch die Taverne weist ein beachtliches Alter auf. Das ehemalige Nebengebäude des Schlosses ist seit dem Jahr 1655 ein Gasthof, zeitweise mit einer Kutschenstation und einer Fleischhauerei. Und seit 35 Jahren versorgt hier Christine Kitzmüller mit ihrer Familie hungrige Gäste.
Ihr Sohn Markus ist Küchenchef und bereitet mit sichtlicher Gestaltungsfreude die Spezialitäten der Speisekarte zu.
Stammgäste
Wir wählen aus dem verlockenden Angebot zum Einstieg ein veganes Karfiol-Steak mit Tomatensalsa, Couscous & Hummus (10,50 €). Eine interessante Alternative zu normalen Steaks und perfekt für die Low-Carb-Ernährung geeignet. Schmeckt hervorragend und ist gesund.
Als Ergänzung dazu wählen wir Schweinemedaillons rosa gegrillt mit Pfeffersauce, dazu Erdäpfelrösti und Brokkoli (13,90 €). Ein zartes Vergnügen, das mit der würzigen Sauce ein rundes und harmonisches Geschmackserlebnis ergibt.
Verständlich, dass das täglich wechselnde Menü viele Stammgäste anlockt, darunter Mitarbeiter von Firmen aus der Umgebung. Viele Unternehmen in der Region werden auch direkt beliefert. An den Wochenenden finden sich zudem Genießer aus dem gesamten oberösterreichischen Zentralraum ein und erfreuen sich an den Spezialitäten je nach Saison mit Spargel, Schwammerln, Kürbis oder Wild.
Im Sommer laben sich Radfahrer und im Frühling und Herbst Wanderer, die den Arnulfweg begehen. Eben diesen haben wir in einer Morgenwanderung erkundet. Er ist neben dem Tassilo- und Guntherweg einer von drei nach Bayernherzögen benannten Wanderwegen in Neuhofen an der Krems.
Weinende Nixe
Beschaulich geht es entlang des Kremsflusses. Das Steinerne Bründl lädt zur Pause: Der Wasserstrahl soll von den Tränen einer Nixe stammen, die unentwegt weint, weil Riesen das Bett der Krems so tief eingegraben und den Fluss zu sehr eingeengt haben.
Bei einem Brücklein überqueren wir das Gewässer und wechseln in Neuhofen ein Wegstück auf den Guntherweg. Dieser führt hinaus aus dem Ort, bis wir wieder den Wegweisern des Arnulfwegs folgen. Wir treffen auf die einsame Annerlkapelle, die von einem flüchtenden Offizier errichtet worden sein soll, der sich in der Franzosenzeit in einer Baumkrone versteckt hat.
Danach erreichen wir die Ortschaft Zeitlham und das Schloss Weissenberg. Nach steilem Abstieg beenden wir bei der Schlosstaverne nach dreieinhalb Gehstunden den 14 Kilometer langen Rundweg.
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