Ein Mix aus Maßnahmen soll Stauchaos in Linz künftig verbessern

Der 23. Jänner war der staustärkste Tag im vergangenen Jahr
Radwege, O-Busse und Seilbahn – Bürgermeister Luger will Verkehrsanbindungen stärken.

Ein fragiles Straßennetz, das bereits an seine Grenzen gestoßen ist. So bezeichnet Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) die Linzer Verkehrssituation in einer Pressekonferenz am Dienstag. Es sei deshalb wichtig, zeitnah den Linzern und den Pendlern neue Möglichkeiten zu bieten. Laut Luger jedoch nicht unbedingt auf den Straßen, sondern vielmehr auf anderen Wegen.

Zum „Radeln“ motivieren

Alleine die Nibelungenbrücke überquerten im Vorjahr 745.598 radelnde Personen. Das sind 215.164 mehr als im Jahr 2015. Um in ganz Linz diese Entwicklung zu ermöglichen, werden heuer neue Radwege installiert. So an der Gaumbergstraße, der Ramsauerstraße, der Breitwiesergutstraße, der Wiener Straße, der Heliosallee in Pichling und am Drosselweg.

Stadtbahnen ins Umland

Das aktuelle S-Bahn-Netz, das aus fünf Linien besteht, soll um zwei erweitert werden. Die S6 soll ins nordwestliche, die S7 ins nordöstliche Mühlviertel führen und damit Gallneukirchen/Pregarten den Zugang zu öffentlichem Verkehr erleichtern. Beide Stadtbahnen fahren durch Linz und münden im Hauptbahnhof.

Wann konkret die Stadtbahnen umgesetzt werden, ist ungewiss. Erst vorige Woche trafen sich Vertreter des Landes OÖ mit Infrastrukturministerin Leonore Gewessler (Grüne), um die Finanzierung zu klären. Der Bund prüft nun das Projekt.

O-Busse und Buslinien erweitern

Insgesamt 112 Millionen Fahrgäste nutzten die Verkehrsmittel der Linz Linien im vergangenen Jahr. Das sind 300.000 pro Tag. Mit den Stadtbahnen plant die Stadt nun auch eine zusätzliche O-Busachse. Diese soll Urfahr und den geplanten Nahverkehrsknoten „Linz Franckviertel“ verbinden.

18 Meter lange Elektro-Hybridbusse sollen hingegen auf den neuen Buslinien 13 und 14 fahren. Die Linie 13 führt vom Mühlkreisbahnhof bis zum Pichlinger See. Die Linie 14 vom Hafen bis zum Bahnhof Ebelsberg. Bau und Errichtung dauern zirka drei Jahre.

Neun neue „tim“-Standorte

Die Mobilitätsknoten „tim Linz“, werden ausgebaut. An diesen Stationen kann sich die Bevölkerung Elektroautos ausleihen, um damit Strecken zu bewältigen, an denen der öffentliche Verkehr nicht optimal ist. Bis Ende 2021 will die Stadt neun weitere Stationen errichten. Heuer in der Grünen Mitte und bei der Tabakfabrik.

Seilbahn als Alternative

Eine Seilbahn vom Bahnhof Ebelsberg bis zum Pleschinger See für Pendler ist Lugers Zukunftsvision. Drei Jahre würde der Bau dauern. Die finanziellen Mittel fehlen dazu noch. Petra Stacher

Fakten zum Linzer Verkehr

Linz liegt im Stauvergleich laut einer Studie des Navigationsherstellers „TomTom“ österreichweit an fünfter Stelle.  Am meisten staut es am Montagmorgen. Die  Stoßzeiten sind täglich zwischen sieben und acht Uhr morgens und 16 und 17 Uhr abends. Ein Pendler, der täglich zu diesen Zeiten eine Stunde unterwegs ist, verlor im Schnitt 26 Minuten   

 

Kommentare