Eugen Adelsmayr: „Ich bin offiziell unschuldig“

Auch in Österreich wurde der Fall Eugen Adelsmayr geprüft
Staatsanwaltschaft Wels stellte Verfahren gegen Bad Ischler ein.

Eugen Adelsmayr fasste vor einem Dubaier Gericht im Oktober 2012 in einem hanebüchenen Verfahren lebenslange Haft aus. In Österreich wäre es gar nie zu so einem Prozess gekommen. Das steht nun Schwarz auf Weiß fest: Auch die Staatsanwaltschaft Wels hatte gegen den Bad Ischler Intensivmediziner wegen des Tötungsdelikts ermittelt. Am Freitag teilte sie dem 54-Jährigen, der in dem Emirat als Anästhesist eine steile Karriere hingelegt hatte, mit, dass sie die Ermittlungen eingestellt hat. „Ich bin offiziell unschuldig“, erklärt der Bad Ischler.

Adelsmayrs Schicksal bewegte viele: Ein Komplott in einem Spital brachte ihn vor den Dubai Court. Im Raum stand der Vorwurf, er habe einen Patienten im Jahr 2009 ermordet. Ein Gutachten war nachweislich gefälscht, eine Obduktion gab es nie, Sachverständige und Zeugen lieferten keine Beweise. Dem Arzt drohte die Todesstrafe. Als während des Verfahrens seine Frau in Bad Ischl schwer erkrankte, gewährten ihm die Behörden eine Heimkehr auf Raten: Er pendelte zwischen dem Krankenbett seiner Frau und dem Gerichtssaal hin und her. Die letzte Runde blieb er in der Heimat, das Urteil richteten ihm Diplomaten aus.

Kurz darauf schaltete sich die Welser Staatsanwaltschaft ein. Adelsmayr selbst schwieg darüber. Er wollte „keinen Medienrummel“.

Die Behörde forderte Akten an, ließ diese übersetzen. Letztlich konnte sie keinen Hinweis finden, dass der Arzt – wie es ihm in Dubai unterstellt wurde – für den Tod des Patienten verantwortlich ist. Adelsmayr, der wieder als Arzt arbeitet, sagt: „Für mich ist das eine Befreiung.“

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