Die Königin der Königin

Die Pöstlingbergkirche in ihrer weißen Pracht
Die Pöstlingbergkirche braucht eine neue Orgel. Sie kostet 800.000 Euro.

Es ist zwar dunkel in der Basilika, doch eine helle Stimme erklingt und füllt den steinernen Raum mit Leben. Eine Dame sitzt mit ihrem Partner in der ersten Reihe der Kirchenbänke und singt Lieder zu Ehren der Muttergottes. Jeden Monatsersten mache sie das, es kämen auch noch ihre Freundinnen, erklärt sie uns Besuchern. Kurz darauf treffen diese tatsächlich ein und die rund zehnköpfige Gruppe stimmt ein Adventlied ein.

 

Die Königin der Königin

Auf der Suche nach Sponsoren: Wolfgang Seitz, Pfarrer Eugen Szabo und Christoph Leitl mit der alten Orgel im Hintergrund

Die Pöstlingbergkirche ist immer noch ein Besuchermagnet. Es sind geschätzte 600.000 jährlich, der Großteil sind Touristen, die das Linzer Wahrzeichen besuchen. Sie fahren meist mit der nostalgischen Pöstlingbergbahn den 539 Meter hohen Hügel hoch, der einen fantastischen Blick über die Landeshauptstadt gewährt. Nach Mariazell ist die Basilika das am stärksten besuchte Marienheiligtum Österreichs.

Schmerzen Mariens

Die Wallfahrt gründet auf dem Gnadenbild Maria Pöstlingberg, eine Holzfigur-Pietà aus 1716 mit einer bekrönten Maria mit einem Schwert in der Brust zum Gedächtnis der Schmerzen Mariens.

Nicht wenige wählen den Pöstlingberg als Hochzeitskirche. „Ich wurde hier getauft, ich bin hier verheiratet worden, ich werde hier begraben werden“, beschreibt Christoph Leitl, Präsident der Europäischen Wirtschaftskammer, seinen Bezug. Der ehemalige Präsident der Wirtschaftskammer Österreich unterstützt deshalb auch die Pfarre bei ihrem Bestreben, die Orgel zu erneuern. Die alte ist nicht reparabel, sie stammt aus den Kriegsjahren 1941-43. Manche Register können nicht mehr gespielt werden, die Technik ist hoffnungslos veraltet.

Die Königin der Königin

Das Familienwappen der Starhemberg, die die Basilika gestiftet haben

Maria, die Königin

Ein Drittel der Funktionen sind ausgefallen. Dennoch ist sie für Pfarrer Eugen Sazbo „die Königin der Königin. Maria wird die Königin genannt, und die Orgel ist die Königin der Instrumente.“ Die neue Orgel ist teuer. Mit den notwendigen Adaptierungen kommt sie auf 800.000 Euro, es handelt sich um einen Freiburger Orgelbau. Sie soll 2000 Pfeifen enthalten, zehn Tonnen wiegen, sieben Meter breit und 7,5 Meter hoch sein. „Die Orgel im Mariendom ist doppelt so groß“, erklärt Pfarrer Szabo. „Das Land OÖ, die Stadt Linz, die Linz AG und die Oberbank haben uns als Sponsoren großzügig unterstützt. Bischof Manfred Scheuer ebenfalls.“


Die Königin der Königin

Das Gnadenbild: Maria wird von einem Schwert durchbohrt, was ihre Schmerzen symbolisieren sollen

Die Diözese selbst zahlt zur Orgel nichts dazu, das muss die Pfarre selbst leisten. Leitl hat anlässlich seines 70. Geburtstages zur Feier geladen, auf Geschenke verzichtet und zur Spende für die Orgel gebeten. „In Summe sind da 60.000 Euro zusammengekommen, inklusive der Spende der Oberbank“, erzählt er. Leitl selbst hat auch tiefer in die Tasche gegriffen. Er sprach auch mit Leuten aus Politik und Wirtschaft an, um sie zu Spenden zu movieren.

Mit den Zusagen sind bisher rund die Hälfte der erforderlichen 800.000 Euro beisammen. „Die zweite Wegstrecke ist die schwierigere“, meint Leitl. 2022 soll die neue Orgel fertig sein.

Bis dahin werden Spender gesucht: Stichwort Spende Orgel Pöstlingberg, Oberbank AG IBAN: AT25 1500 0007 11 46 9247

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