„Der Gin ist mein Renner“

Rosi Huber mit ihrem Brennofen
Rosi Huber, Schnapsbrennerin in Weyregg am Attersee, erhält für ihre Produkte zahlreiche Auszeichnungen.

Rosi Huber ist eine Spätberufene. Erst vor 15 Jahren begann die Weyreggerin mit dem Schnapsbrennen. Sie war auf der Suche nach einem Zusatzverdienst, weil sie von der Zimmervermietung allein nicht leben konnte, die Saison am Attersee ist kurz. Da stieß sie auf das 300-Liter-Brennrecht, das auf dem Haus war. „Ich bin mit 40 ins kalte Wasser gesprungen. Am Anfang war ich verzweifelt, ich habe mir gedacht, ich bringe nichts G’scheites zusammen.“ Heute sind ihre Produkte mehrfach ausgezeichnet. Zuletzt belegte sie beim internationalen Gin-Wettbewerb des Falstaff mit ihrem Gin Rose den zweiten Platz, einen Punkt hinter dem Sieger aus England. Ihr Gin Classic wurde ebenfalls prämiert. Bei der Destillata erzielte sie zweimal den Edelbrand des Jahres. Die Erfolge haben sich herumgesprochen, „der Gin ist mein Renner“. Eine westösterreichische Supermarktkette wollte 100 Kartons, was sie ablehnte. „Ich will das nicht mehr schaffen, ich bin 55 und denke mir, ich brauche mich nicht mehr so verkaufen. Ich bin zufrieden so wie es ist.“ Einer ihrer beiden Söhne oder der 17-jährige Enkel wollen weitermachen. Sie in der Pension auch.

„Der Gin ist mein Renner“

Krippen zu bauen ist ihr liebstes Hobby

Von Jänner bis März hat es Rosi ruhiger, da baut sie jedes Jahr eine Krippe, ihr liebstes Hobby. „Das lässt mich in eine andere Welt eintauchen.“ In ihrer Hauskrippe hat sie auch das eigene Haus platziert, inklusive der Kapelle, die auf der Liegewiese beim See steht und an das Plätt’nunglück von 1742 erinnert. Damals sind 88 Menschen bei der Fahrt über den See ertrunken, sie waren auf Wallfahrt nach St. Wolfgang. Jede Weyregger Familie war betroffen. Rosis zweitliebstes Hobby ist Jodeln, doch die vierköpfige Frauengruppe ist in Auflösung. Wenn es im Sommer stressig ist, fährt sie mit der Zille auf den See hinaus. Baden ist nicht ihre Sache. Während sie sich früher nicht vorstellen konnte, so etwas „Grausliches“ wie Schnaps zu trinken, sind die Verkostungen inzwischen zur Leidenschaft geworden.

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