Bälle in Linz: Heißer Tanz um den Burschenbundball
Die heurige Ballsaison in Linz hat schon im Vorjahr begonnen. Denn das Motto des Balls des Kaufmännischen Vereins, einem Highlight am Linzer Parkett, wurde im Vorjahr von den Ballbesuchern bestimmt. So steht der Ball am 25. Jänner im prachtvollen Kaufmännischen Palais unter dem Motto „Viva Las Vegas – Elvis wird 90“.
Mit Gregor Glanz kommt auch ein bekannter Entertainer und Elvis-Imitator nach Linz, um in der Donaustadt den „King of Rock ’n’ Roll“, Elvis Presley, der vor 90 Jahren, am 8. Jänner 1935, geboren wurde, auferstehen zu lassen. Und er verspricht vollmundig eine „Hommage an Elvis, wie man sie noch nicht erlebt hat“.
Umstritten – und heuer womöglich sogar von einem Bundeskanzler besucht, wenn Herbert Kickl tatsächlich Regierungschef wird – ist der Burschenbundball in Linz. Dieser Traditionsball ist die „Jahresveranstaltung der in Oberösterreich lebenden Mitglieder von nationalen waffenstudentischen Verbindungen, ihrer Angehörigen und Freunde“ , heißt es auf der Website über den Ball am 1. Februar.
Burschenbundball ist stolz auf seine Geschichte
Auch auf die Geschichte des Balles ist man stolz: "Schon in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts haben die Traditionsverbände der in Linz ansässigen Waffenstudenten einen gemeinsamen Faschingsball veranstaltet."
Zuletzt vor dem 2. Weltkrieg am 5. Jänner 1938 in den Sälen des Kaufmännischen Vereins, heißt es. Und weiter: "Kurz darauf wurden alle Verbindungen vom NS-Regime aufgelöst. Nach dem Ende des 2. Weltkrieges und der Heimkehr der kriegsteilnehmenden Waffenstudenten wurde diese Tradition sehr schnell wieder aufgenommen."
Gegendemo in Vorbereitung
Die traditionelle Gegenveranstaltung am AEC-Platz, der „Wurst vom Hund“-Ball, ist ebenfalls in Vorbereitung. „Keine Angst vor Vielfalt, keine Angst vor Gleichberechtigung“ ist das Motto der Solidaritätskundgebung gegen den Burschenbundball. Und diese könnte - je nach Entwicklung der Regierungsverhandlungen - heuer wieder größere Dimensionen annehmen.
Schon jetzt macht das Bündnis "Linz gegen rechts" mobil, in erster Linie noch gegen Schwarz-Blau im Land: "Bei teurem Champagner und Kaviar lassen sich FPÖ und ÖVP für ihre unsoziale und kalte Politik der letzten Jahre abfeiern."
Kritisiert wird, dass sich "neben Politikerinnen und Politikern und Vertretern aus der Wirtschaft vor allem rechtsextreme Burschenschafter, Identitäre und Rechtsextreme am Ball herumtummeln".
Dass diese den Ballabend dazu nutzen, sich an dem Abend mit dem wirtschaftlichen und politischen Establishment" vernetzen, ist dem Bündnis ein Dorn im Auge.
Und der beliebte „Piratenball“ übersiedelt heuer erstmals vom Posthof in die Linzer Tabakfabrik. Am 1. März werden dort die schrägsten Einzelkostüme, die kreativsten Paare und Gruppen sowie die größte maskierte Gruppe prämiert – Unterhaltungsfaktor: wirklich sehr hoch.
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