300.000 Oberösterreicher sollen ihr Mobilitätsverhalten notieren

300.000 Oberösterreicher sollen ihr Mobilitätsverhalten notieren
An einem bestimmten Tag im Oktober. Umfrage des Landes alle zehn Jahre. Bisher nahm Anteil der Autofahrten immer zu.

An 300.000 oberösterreichische Haushalte verschickt das Land ab Montag Einladungen zu seiner Verkehrserhebung - die größte dieser Art in Europa, wie es in einer Pressekonferenz mit Infrastrukturlandesrat Günther Steinkellner (FPÖ) am Freitag hieß. Die Adressaten werden aufgerufen, an einem bestimmten Werktag im Oktober ihr Mobilitätsverhalten zu notieren. Alle zehn Jahre führt das Land die Umfrage durch. Der Anteil der Autonutzung nimmt stetig zu.

2012 bewegten sich 67,6 Prozent der Oberösterreicher mit dem Pkw fort, 15,1 Prozent gingen zu Fuß, 10,2 Prozent nutzten ein Öffi, 5,2 fuhren mit dem Rad und 1,9 Prozent wählten eine Mischform. Im Vergleich zu der Erhebung von 2001 gingen bis auf die Pkw-Nutzung alle anderen Fortbewegungsarten zurück, der Anteil des Autos bei der Wahl als Verkehrsmittel stieg von 62,4 auf 67,6 Prozent.

Trendumkehr

Berthold Pfeiffer von der Abteilung Gesamtverkehrsplanung, der alle Erhebung bisher betreut hat, erklärte die Zunahme der Pkw-Nutzung mit der demografischen Entwicklung. So sei der Anteil der Jugendlichen, die vor allem die Öffis nutzen, zwischen 2001 und 2012 geringer geworden. In der Gruppe der 18- bis 59-Jährigen sei das Mobilitätsverhalten jedoch unverändert geblieben.

Heuer könnte „eventuell eine Trendumkehr“ einsetzen, sagte Pfeiffer. Denn seit einigen Jahren beobachte er in Oberösterreich ein Umdenken Richtung Bus und Bahn. Inwieweit Klimaticket oder die aktuell hohen Benzinpreise diese Entwicklung begünstigen, bzw. wie sich das Home Office auf den Autoverkehr auswirke, lasse sich aus der Erhebung herausfiltern. Nachdem die Teilnehmer zu ihrem Mobilitätsverhalten Auskunft gegeben haben, folgt nämlich noch eine Befragung zur Motivation, warum man sich an besagtem Tag so fortbewegt habe.

Rücklaufquote

In Gemeinden mit maximal 500 Einwohnern erhält jeder eine Umfrage-Einladung, je größer die Kommunen desto weniger. In Linz wird jeder siebente Einwohner kontaktiert. Erstmals können die Angeschriebenen heuer auch online mitmachen. Betrug die Rücklaufquote bei der ersten Erhebung noch 70 Prozent, lag sie 2012 bei 53 Prozent. Steinkellner hofft, mit der Online-Variante den Anteil wieder zu heben. Eine Auswertung der Ergebnisse - Grundlage für eine „klimafreundliche“ Verkehrsplanung des Landes - wird für das zweite Quartal 2023 erwartet.

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