Würste, Aufstrich, Käse: Turbo für digitale Direktvermarkter
Mit Würsten, Aufstrichen, Käse und Säften können sich die Landtagsabgeordneten jetzt auch zwischen den längsten nächtlichen Debatten jederzeit stärken. In unmittelbarer Nähe zum Landhausschiff in St. Pölten haben Niederösterreichs Landwirtschaftsschulen einen rund um die Uhr zugänglichen Direktvermarkter-Automat mit Schmankerl aus ihren Lehrküchen platziert. Zugleich soll das neue Automatenbuffet im Regierungsviertel auch ein Hinweis zu den vielfältigen Ab-Hof-Aktivitäten der Bauern in NÖ sein.
Der Direktvermarktung auf verschiedensten traditionellen und elektronischen Vertriebskanälen werden jedenfalls gute Zukunftschancen vorausgesagt. Rund 10.000 nö. Landwirte nutzen den Ab-Hof- und Direktverkauf ihrer Produkte an die Konsumenten. Ab-Hof-Läden und Automaten-Shops, aber auch Online-Shops und professionelle Gemeinschaftsplattformen im Internet sind wichtige Verkaufsstellen.
Digitale Zukunft
"Digitale Technologien und kontaktlose Vertriebswege bieten enorme Potenziale, um den Betrieb effizienter zu gestalten und neue Zielgruppen zu erreichen“, ist der Vizepräsident der NÖ Landwirtschaftskammer, Lorenz Mayr, überzeugt. Mit der Ab-Hof-Pionierin und Haager Kürbisbäuerin Karin Metz und Josef Sieder, dem Direktor der Agrar-Fachschule Pyhra, rückten die Kammerfunktionäre den digitalen bäuerlichen Schmankerlmarkt in der Vorweihnachtszeit in den Fokus.
Um den Trend zu unterstützen und die Chancen für mehr Wertschöpfung auf den Höfen aufzuzeigen, haben die NÖ Bauernkammer, der Landesverband für bäuerliche Direktvermarkter und die Plattform "Ja zu nah“ ein umfassendes Informationspaket für die Landwirte erarbeitet.
In drei Broschüren wurden den bäuerlichen Produzenten für die verschiedenen Vermarktungsstrategien sehr detaillierte Unterlagen zusammengestellt. Gesetzliche Vorschriften, Fallbeispiele, wertvolle Tipps und rechtliche Fallstricke sind darin zu finden. Konkret sind nun Broschüren für die Bereiche Direktvermarktung mittels "Digitalen Tools und Digitalen Plattformen“, "Webshops und Click&Collect“ sowie mittels „Automaten“ bei der Kammer zu haben.
Einbruch nach der Pandemie
Die Unterlagen würden auf den gezielten Einstieg vorbereiten und seien gespickt mit Beispielen aus der Praxis und Checklisten, berichtet Johann Höfinger, der Obmann des nö. Direktvermarkterverbands.
Nach einem kurzen Einbruch nach der Corona-Pandemie gibt es nun wieder deutlich mehr Automaten-Läden. Bereits 14 Prozent der Ab-Hof-Bauern vermarkten zudem über einen eigenen Webshop, so Höfinger. Zehn Prozent von ihnen nutzen digitale Vermarktungsplattformen und acht Prozent bieten ihre Produkte über Automaten an.
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