Dorado der Direktvermarkter öffnet seine Pforten
Weiterhin europaweit als Vorzeigemesse für bäuerliche Direktvermarkter angelegt, startet die „Ab Hof“ am heutigen Freitag das Messejahr in Wieselburg. 250 Aussteller aus Österreich und Mitteleuropa locken von Freitag bis Montag rund 30.000 Besucher an. In der Präsentation von Schmankerl und Gerätschaften, aber vor allem im vielseitigen Messeprogramm mit Vorträgen und Workshops wird den Konsumenten und dem Fachpublikum Bewährtes, aber auch viel Neues geboten.
„Die Direktvermarktung ist weiterhin ein riesiges Thema in der Landwirtschaft. Wir sind bis auf den letzten Platz ausgebucht und hatten bis zum Schluss täglich Anfragen von Ausstellern“, berichtet Marion Heim. Sie hat den langjährigen Messedirektor Werner Roher als verantwortliche Geschäftsführerin mit Anfang März abgelöst. Roher ist in Teilzeit aber weiter mit im Führungsteam.
Generationenwechsel
Auch bei den Pionieren in der Direktvermarktung gibt es derzeit oft einen Generationenwechsel am Hof. „Da wollen wir mit Seminaren zu Hofübernahmen in der Familie oder durch Fremde Informationen anbieten und auch Orientierung zur Weiterentwicklung bieten“, so Roher.
Das Angebot reicht vom Bau einer Hofkäserei bis zum Brotbackkurs. Die maschinelle Ausstattung auf den Ab Hof-Betrieben wird ebenso diskutiert wie alternative neue Produkte am Feld. Schwerpunkt ist heuer dem Hafer gewidmet, berichtet Heim. Die Nachfrage nach Milchersatzprodukten wie Haferdrinks sei am Markt riesig. Auch der Fleischkonsum im Wandel der Zeit, stressfreiere teilmobile Schlachtung am Hof oder neue Verarbeitungsmethoden bilden einen Schwerpunkt. Schaukochen mit Seminarbäuerinnen oder Vorträge einer Fleischerschule aus Bayern sind Highlights.
Im 29. Veranstaltungsjahr der „Ab Hof“ spielen die Produktprämierungen in acht Kategorien, vom Brot über den Käse bis zu den Schnäpsen, Säften und Mosten eine ungebrochene Hauptrolle. 3.800 eingereichte Produkte wurden heuer von den Jury-Experten verkostet und bewertet. „Für Direktvermarkter sind Goldene Stamperl oder die anderen Medaillen die wichtigsten Marketinginstrumente in ihren Ab Hof-Läden und bei den Wiederverkäufern“, erklärt Heim. Auch hier wird dem Zug der Zeit Rechnung getragen. In etlichen Prämierungskategorien gibt es schon Klassen für vegetarische oder vegane Produkte.
Eine Hauptrolle spielt im Wieselburger Feinkostladen natürlich das Verkosten. Dabei werden heuer erstmals Leckereien und Edeltrunke aus NÖ in der eigens dafür eingerichteten Halle 10 serviert.
Messeinnovationen
Viel Neues haben Heim und Roher aber auch für das übrige Messejahr vorzuzeigen. So wird etwa bei der Landwirtschaftsmesse (6. bis 9. Juni) ein Hightech-Tierwohlstall, den acht Stallbaufirmen gemeinsam errichten, präsentiert. Ausmist- oder Melkroboter, die den Kühen zum eigenen Wohlbefinden jederzeit das Melken ermöglichen, werden dort vorgeführt. „Es geht darum Tierwohl und Realität in der Rinderhaltung, abseits der seltenen Idylle auf der Weide zu zeigen“, schildert Heim. Vom 15. bis 17. November feiert die Messe heuer erstmals Biofesttage für Konsumenten. Im Jänner darauf folgt ein Bio-Fachsymposium.
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