Bis zu 10.000 Euro: NÖ bietet Häuslbauern Zinszuschüsse an

Kärntner Betrieb ist in die Pleite geschlittert
Das Land NÖ schüttet die Mittel des Bundes - 5,4 Millionen Euro - als Einmalförderung aus. Und legt noch sieben Millionen drauf

Teuerungen, Kriegsauswirkungen, hohe Leitzinsen und Eigenkapital - zurzeit ist es wahrlich nicht einfach, sich den Traum vom eigenen Haus zu erfüllen. 

Umso größer waren die Hoffnungen, die in die Wohn- und Eigentumsoffensive der Bundesregierung gesetzt wurden. Im Februar wurde das Paket angekündigt, das laut ÖVP-Bundeskanzler Karl Nehammer Eigentum wieder leistbar machen sollte. Niederösterreich erhielt im Zuge dessen 5,4 Millionen Euro vom Bund. Die Frage war nur: Wohin und wie soll das Geld fließen?

Am Mittwoch gab die zuständige ÖVP-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister vor Journalisten eine Antwort darauf: Es wird Zinszuschüsse für das Eigenheim geben. Dabei handelt es sich um eine einmalige Förderung von fünf Prozent der Kreditsumme, wobei diese mit maximal 200.000 Euro gedeckelt ist. Mit anderen Worten: Häuslbauer können eine Förderung bis zu 10.000 Euro beantragen. Dafür investiert das Land weitere sieben Millionen Euro in das Paket. 

Niederösterreich hat sich damit dafür entschieden, die Zinsunterstützung auf einmal auszuschütten. Die Alternative wäre eine Splittung in Teilbeträge gewesen. "Aber Zinssprünge sind nicht planbar. So wissen die Menschen, mit welchem Geld sie rechnen können", sagte Teschl-Hofmeister. 

In Anspruch nehmen können die Zinszuschüsse all jene, denen auch eine Landesförderung zustehen würde. Zu den Kriterien zählt unter anderem die Energieeffizienz des Gebäudes oder auch, dass es der Hauptwohnsitz der Eigentümer wird. "Wir rechnen damit, zwischen 1.600 und 2.000 Familien unterstützen zu können", schätzt die Landesrätin. 

"First come, first serve"

Mit Stichtag 18. April können Anträge auch rückwirkend eingereicht werden. Grundsätzlich gilt: Wer von den Geldern profitieren möchte, muss sowohl einen Antrag für die Landesförderung als auch für den Zinszuschuss stellen. Die Laufzeit beträgt zwei Jahre. Jene rund 300 Antragssteller, die nach dem 18. April um ein Landesdarlehen angesucht haben, werden kontaktiert und können den Zuschuss nachträglich beantragen. 

"Wenn das Geld aus ist, ist es aus", sprach Teschl-Hofmeister von einem "First come, first serve"-Prinzip. Ein klarer Vorteil des Zuschusses liege auch in der Tatsache, dass das Geld von Kreditnehmern als Eigenkapital angeführt werden könnte. Gemeinsam mit weiteren Unterstützungen wie dem Handwerkerbonus (20 Prozent der Arbeitskosten bei der Wohnraumbeschaffung werden zurückerstattet) werde damit Häuslbauern unter die Arme gegriffen. 

Im Vorjahr wurden im Bundesland 1.146 Häuser mit Landesdarlehen von in Summe 52,8 Millionen Euro unterstützt, entsprechend der Linie der Landes-ÖVP, die Schaffung von Eigentum zu unterstützen. Nun braucht es für die geplanten Zinszuschüsse noch den Beschluss der Landesregierung, die am kommenden Dienstag zusammentrifft. 

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