Stabilität
Für Ecker sind die zentralen Elemente für die Zuversicht „Planbarkeit und Verlässlichkeit für unsere Unternehmen. Die Betriebe brauchen Stabilität, nicht ständig und noch dazu oft äußerst kurzfristig veränderte Regelungen.“ Was wohl auch als sanfter Hinweis an die Regierung für den künftigen Umgang mit der Pandemie gedeutet werden muss.
Das positive Geschäftsklima hat auch Auswirkungen auf die Investitionsfreudigkeit der Wirtschaftstreibenden. 75 Prozent der Unternehmen gehen davon aus, dass ihr Investitionsvolumen steigt oder zumindest gleich bleibt. Auch da hatte das Wirtschaftsbarometer im Winter schlechtere Zahlen ausgewiesen.
Meist sind Digitalisierungsmaßnahmen (59 Prozent) das Motiv für Investitionen. Auf den Plätzen dahinter folgen Kapazitätsauslastungen (50 Prozent) und neue grüne Technologien (49 Prozent). Ecker: „Auch hier bestätigt sich der optimistische Zukunftsblick.“ Man würde sich diesen Zukunftsthemen wie eben der Digitalisierung widmen.
Gegen Lohnnebenkosten
Der Optimismus ist auch mit Wünschen verbunden. An erster Stelle (77 Prozent) liegt der Ruf nach einer Senkung der Lohnnebenkosten, dahinter folgt die Forderung nach einer Senkung der Körperschaftssteuer (KöST). Stark nachgefragt ist auch, dass ein Investitionsfreibetrag als Nachfolgemaßnahme zur Investitionsprämie eingeführt wird. Für Präsident Ecker ein Schritt, um das positive Investitionsklima aufrecht zu erhalten: „Es ist wichtig, diesem Investitionsschwung nach dem Auslaufen der Investitionsprämie neuerliche zusätzliche Impulse zu geben.“ Der Staat müsse finanzielle Anreize setzen.
Spannend ist in diesem Zusammenhang, dass bei den steigenden Investitionsvolumina der Handel vorne liegt (39 Prozent), gefolgt von der Industrie (36 Prozent). Bei ökologischen, nachhaltigen Investitionen liegt wiederum die Sparte „Transport und Verkehr“ mit 77 Prozent an der Spitze, gefolgt vom Handel (66 Prozent).
Wenn es um die steigende Auftragslage in den kommenden Monaten geht, sieht das Wirtschaftsbarometer die Industrie (60 Prozent) vorne – gefolgt von „Transport und Verkehr“ (55 Prozent). Schlusslicht ist „Tourismus und Freizeitwirtschaft“ (34 Prozent), wo wegen Corona noch immer große Unsicherheit vorherrscht.
Gebremster Optimismus in Industrie
Konjunkturbarometer. Nicht ganz so euphorisch wie die Wirtschaftskammer ist die Industriellenvereinigung NÖ mit ihrem Konjunkturbarometer. Die Werte zeigen zwar auch nach oben, für die zweite Jahreshälfte sind die Unternehmen allerdings etwas pessimistischer gestimmt.
35 Unternehmen mit insgesamt rund 15.000 Beschäftigten wurden befragt. Beurteilt werden die aktuelle Geschäftslage und die Prognose für die kommenden sechs Monate. Der Wert ist da im zweiten Quartal von +30,6 auf +32 Punkte gestiegen. Die Detailergebnisse zeigen aber, dass der Bewertungssaldo für die Geschäftslage im zweiten Halbjahr von +18 auf +8 Prozentpunkte fällt. Thomas Salzer, Präsident der Landes-IV: „Der Höhepunkt des konjunkturellen Aufschwungs dürfte jetzt wohl erreicht sein.“ Die Durchimpfungsrate müsse erhöht werden, damit der Aufschwung nicht abbricht.
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