Wieselburg will im Wachstum auf die Balance achten

Rückzugräume bekommen in Wieselburg wichtige Bedeutung
Drehscheibe am Tor zum Ötscherland bietet mehr Jobs, als Stadt Einwohner hat

Als Brau-, Messe- und Schulstadt hat Wieselburg am Tor zum Ötscherland seit jeher eine Hauptrolle unter den Städten im Mostviertel gespielt. Und als dynamisch wachsende Wirtschaftsdrehscheibe gehört die Stadt auch zu den einwohnermäßig am stärksten wachsenden Gemeinden in der Region.

Wurden 2011 noch 3.712 Haupt- und 578 Nebenwohnsitzer registriert, so gab es heuer mit Jahresbeginn genau 4.481 hauptgemeldete Bewohner und 758 Zweitwohnsitzer. Erst in der Vorwoche wurde deshalb der neue dritte Kindergarten der Stadt in Betrieb genommen.

Wieselburg will im Wachstum auf die Balance achten

Bodenressourcen sind in Wieselburg rar

Aufgrund der geringen Flächenressourcen und der dichten Verbauung war und ist Wieselburg laufend mit großen Herausforderungen konfrontiert. Eine davon, nämlich die kaum zu bändigende Verkehrsflut ins und aus dem Erlauftal konnte im Vorjahr mit der Eröffnung der acht Kilometer langen und 80 Millionen Euro teuren Umfahrung Wieselburg eingedämmt werden.

Der Klimawandel mit in den letzten Jahren öfter aufgetretenen Starkregenereignissen samt verschlammter Straßen zwingt die Stadt zu Maßnahmen in Millionenhöhe. Im Kampf gegen Hangwasser, die bei Unwettern verstärkt aus den umliegenden Gemeindegebieten ins tiefer liegende Wieselburg schießen, setze man auf kurzfristige Investitionen, etwa in ein Sandsackdepot und mobile Schutzwände, kündigt Bürgermeister Josef Leitner (SPÖ) an.

Auffangbecken

„Längerfristig geht es darum, über Retentionsbecken mit Entlastungsgerinnen Schutz zu bieten. Dafür müssen wir auch entsprechende Grundstücke bekommen“, schildert Leitner. Das Land NÖ unterstütze die Vorhaben.

Wieselburg will im Wachstum auf die Balance achten

Bürgermeister Josef Leitner

Sehr bestrebt ist man in der Stadt dem wirtschaftlichen Wachstum, das aktuell 5.000 Arbeitsplätze und entsprechende Steuereinnahmen beschert, „eine soziale und ökologische Balance“ entgegenzustellen. In der nun nicht mehr so massiv vom Verkehr belasteten Innenstadt sollen Radwege und grüne Rückzugsflächen entstehen. Im November wurde beim Bahnhof begonnen, mit 90 schon mehrjährigen Bäumen und 480 Sträuchern auf einer rückgewidmeten Fläche den „Wieselburger Stadtwald“ zu pflanzen. Auch an einer Freiluftklasse und an einer Calisthenics-Anlage für gesunde Outdoorbewegung wird im Frühjahr gebaut. Leitner: „Die Dynamik der vergangenen Jahre setzt sich auch in den kommenden Jahren fort“.

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