Wiener Becken bebte in einem Monat schon 320-mal

Wiener Becken bebte in einem Monat schon 320-mal
Solche „Bebenschwärme“ sind für Seismologen nichts Ungewöhnliches, könnten aber Hinweis auf ein stärkeres Beben sein

Ein Blick auf die Homepage der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) könnte vor allem bei Bewohnern des südlichen Wiener Beckens Unbehagen auslösen. Seit 14. Jänner registrieren die Seismologen in acht bis zehn Kilometer Tiefe unter der Region Wiener Neustadt einen sogenannten „Bebenschwarm“. Seither haben sich auf der Achse zwischen Ebreichsdorf, Wiener Neustadt, Neunkirchen und Gloggnitz mehr als 320 Erdbeben ereignet. „Sieben davon waren stark genug, um von der Bevölkerung an der Oberfläche bemerkt zu werden. An der Auswertung der gesamten Bebentätigkeit wird aktuell gearbeitet“, erklärt Wolfgang Lenhardt, Leiter der Abteilung für Geophysik an der ZAMG, zu der auch der Österreichische Erdbebendienst gehört.

Nachbeben

In der Öffentlichkeit sei das Phänomen der Bebenschwärme weitestgehend unbekannt, meint Lenhardt. Für gewöhnlich gebe es ein spürbares, starkes Beben und danach eine Serie kleiner Nachbeben, erklärt der Seismologe. Beim Bebenschwarm komme es hingegen zu einer Vielzahl kleinerer tektonischer Verschiebungen, manche davon so stark, dass sie auch als Erdstoß wahrgenommen werden.

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