Wie die Erdnussbutter in das Weinviertel kam

Wie die Erdnussbutter in das Weinviertel kam
Zwei Brüder bauen im Bezirk Gänserndorf erfolgreich Bio-Erdnüsse an.

Wer an Erdnussbutter denkt, denkt automatisch an Amerika, gehört doch das Erdnussbutter-Sandwich praktisch zu den Grundnahrungsmitteln (zumindest bei US-Serien- oder Filmprotagonisten). Die Hauptexporteure von Erdnüssen sind Indien, Argentinien, die USA, Senegal und Brasilien – in der Liste findet sich kein europäisches Land.

Wer sich nun fragt, ob das Erdnussbutter-Sandwich auch regional sein kann, dem kann seit Kurzem mit „Ja“ geantwortet werden. Vor vier Jahren haben die Brüder Roman und Stefan Romstorfer in Raggendorf Neuland betreten.

Wie die Erdnussbutter in das Weinviertel kam

Stefan Romstorfer und sein Bruder Roman sind Pioniere im (großflächigen) Erdnussanbau in Österreich.

Erfolgsprodukt

Sie haben auf einem Versuchsfeld Bio-Erdnüsse angebaut. „Mein Bruder hat sich überlegt, mit welcher Frucht man auf die Hitze und die Trockenheit reagieren kann – und ist dann auf die Erdnuss gestoßen“, erzählt Stefan Romstorfer (34). In Griechenland, wo der Anbau „zumindest ein bisschen populär“ sei, habe Roman die ersten Erfahrungen gesammelt. „Der Versuch war erfolgreich und so haben wir mit einem Hektar im ersten Jahr angefangen“, erzählt der 34-Jährige. Heuer werden schon 22 Hektar geerntet – in rund drei Wochen geht es los.

Wie die Erdnussbutter in das Weinviertel kam

Auf 22 Hektar wachsen im Weinviertel Bio-Erdnüsse. Ab November gibt es dann wieder Erdnussbutter.

Seit zwei Jahren sind die Bio-Erdnüsse aus dem Weinviertel im „Ja! natürlich“-Sortiment in heimischen Supermarktregalen zu finden. „Die Nachfrage ist enorm“, schildert Stefan Romstorfer, deswegen arbeiten sie nun mit Vertragslandwirten zusammen. Die Erntetechnik habe sie zunächst noch vor Herausforderungen gestellt, aber nun haben sie auch hier Fortschritte gemacht.

Vom "Abfallprodukt" zum Erfolgsprodukt

Im Vorjahr haben die zwei jungen Bio-Landwirte dann erstmals auch eigene Erdnussbutter hergestellt und sie „Neuland.bio“ getauft. Sie besteht zu 100 Prozent aus Erdnüssen und ein bisschen Salz. „Wir wollten verhindern, dass die Erdnüsse, die nicht so schön sind und damit so nicht verkauft werden können, im Abfall landen.“ Und so wurde aus dem „Abfallprodukt“ ein wahres Erfolgsprodukt, das ihnen förmlich aus den Händen gerissen wurde. Nachschub gibt es wieder ab November, verkauft wird die erste Weinviertler Bio-Erdnussbutter ab Hof, online (www.neuland.bio) und in ausgewählten regionalen Genussläden.

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