Wie ein Rinderbauer zum Rinderretter wurde

Wie ein Rinderbauer zum Rinderretter wurde
Hubert Gassner war Bio-Bauer mit Rindervermarktung, dann „begnadigte“ er seine Tiere von einem Tag zum anderen und gründete einen Lebenshof.

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Hubert Gassners Rinder – optisch ähnelt keines dem anderen – trotten an den Weidezaun bei Rastenfeld (Bezirk Krems-Land), wenn er sie mit „Pupperl“ ruft. Sie wissen, sie bekommen mindestens eine Streicheleinheit von ihm. Heute gibt es aber auch Äpfel. „Seit 21 Jahren habe ich Rinder“, erzählt er. Bis 2014 war er ein „gestresster Biobauer mit Rindervermarktung“, heute ist er ein Biobauer mit Rindern. Sie werden nicht geschlachtet, sie dürfen leben.

Heute führt er den Lebenshof „RinderWahnSinn“ mit 60 Tieren, hinter dem ein Verein steht. Er erzählt, wie es zu „RinderWahnSinn“ kam. Am Anfang sei das „Rind“ gewesen – immer schon das ganze Jahr über auf der Weide, ernährt von Weidegras, Heu und Grassilage.

Wie ein Rinderbauer zum Rinderretter wurde

„Es war Mutterkuhhaltung mit einem eigenen Stier, das Fleisch habe ich zunächst direkt vermarktet“, erzählt er und er habe „Sterbebegleitung“ gemacht. „Ich bin mit dem Tier zum Schlachthof gefahren und da war ich bei ihm, bis zum Schluss“, so der gebürtige Mühlviertler. Dann machte dieser Schlachthof zu und er erlebte andere Zustände, wie er erzählt. „Ich habe den ,Wahn‘ hautnah gesehen. Die Tiertransporte, wie mit Rindern umgegangen wird, die Angst haben und sich nicht mehr bewegen wollen“, blickt er zurück. Und damit nicht genug: „Nicht nur das Tier leidet, auch das Produkt, das dabei rauskommt, ist schlecht. So ein Fleisch kann nie zart sein.“

Wie ein Rinderbauer zum Rinderretter wurde

Durch Patenschaften kann man den Lebenshof "RinderWahnSinn" unterstützen.

Patenschaft

Dann habe er im Postkasten ein Schreiben von Stefanie Buchinger und ihrem Verein Happy Pigs & Friends gefunden. Sie suchte einen Platz für sechs Schweine, die sie freigekauft hatte, einen Platz, wo diese „leben dürfen“. Er sagte sofort zu, seither geht er mit Happy Pigs & Friends gemeinsame Wege.

Innerhalb weniger Wochen stellte Gassner sein Leben um: „Ich habe sie begnadigt und gesagt, Burschen, ihr dürft alle weiterleben.“ Um die laufenden Versorgungskosten zu decken, wird jetzt veganes Schmalz verkauft und es können Patenschaften über Happy Pigs & Friends abgeschlossen werden. Außerdem gibt es die Möglichkeit für Weidebesuche . „Wir wollen das Gefühl weitergeben, wenn man neben einer Kuh oder einem Schwein steht.“

Nähere Infos: www.rinderwahnsinn.at

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