Der Mann hinter dem Kremser Parkour-Paradies

Der Mann hinter dem Kremser Parkour-Paradies
Trainer Arno Fürnsinn hat einen österreichweit einzigartigen Parkourpark initiiert.

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Sie springen über Mauern, klettern Wände hoch, machen Saltos über Autos und hechten über die Dächer der Stadt – so ist das zumindest in actionreichen Videos, wenn sich Athletinnen und Athleten der Parkour- und Freerunning-Bewegung kreativ von A nach B bewegen.

„Das ist ein Klischee“, sagt Movementtrainer Arno Fürnsinn. Er ist der Initiator des Parkour- und Freerunning-Parks in Krems-Mitterau, der im April eröffnet wurde. Es ist der größte freizugängliche Park dieser Art in ganz Österreich.

Fürnsinn gibt seit 2012 als einer der ersten staatlich geprüften Parkour- und Freerunning-Trainer Österreichs Workshops für Kinder und Erwachsene. „Wir trainieren in Turnhallen und jetzt auch hier – oder in der Natur“, erklärt der 29-Jährige.

Der Mann hinter dem Kremser Parkour-Paradies

Für die Sportart braucht es nicht viel – lediglich den eigenen Körper und Hindernisse. Deswegen ist der Park aus unterschiedlich großen, bunten Betonklötzen, Wänden und Metallstäben in verschiedenen Höhen sowie einem Fallschutzbelag optisch wenig spektakulär – in der Wirkung auf Körper und Geist jedoch sehr wohl.

Eigen-Kreation

„Man lernt sich durch Bewegung auszudrücken, bekommt ein Gefühl für Distanzen, lernt Selbsteinschätzung und Hindernisse zu überwinden, und zwar nicht nur physisch“, betont Fürnsinn. „Ich kenne keine Sportart, die Kindern besser tut“. Zudem kräftigt und stärkt man den Körper.

Das alles erzählt Fürnsinn, während er sich von Stange zu Stange schwingt. Den Sport hat er in Niederösterreich vorangetrieben und vor einigen Jahren das erste Parkour- und Freerunning-Team „One2free“ gegründet.

Parkour
Parkour bezeichnet das Laufen und Springen über Hindernisse. Bewegungen werden kombiniert, um  möglichst effizient und kraftsparend von A nach B zu kommen. Beim Freerunning stehen weder Tempo noch Effizienz im Vordergrund, sondern  Kreativität. Deswegen kombinieren Freerunner die Sprünge über Hindernisse mit Tricks wie Salti.

Angebote
In Niederösterreich gibt es zwei Outdoor-Parkour-Parks, einen in Krems und einen in St. Pölten.

Kurse von Arno Fürnsinn
Ab 4. Oktober

Montag:

15 - 16 Uhr Parkour & Akrobatik für Kinder, Freerunningpark Krems                    

16 - 17:30 Uhr One2Flow - Movement, Ganzheitliches Training für Erwachsene, Freerunningpark Krems

Dienstag:

17 - 18 Uhr Parkour & Freerunning für Kinder, HTL Krems                                                                   

18 - 19:30 Uhr Parkour & Freerunning für Jugendliche, HTL Krems                                                              

Mittwoch:

12:25 – 13:15 Uhr Parkour & Freerunning für Kinder, VS Stein

15:30 - 17:30 Uhr Freerunning & Trampolin für Jugendliche, (Fortgeschritten) Jahnturnhalle St. Pölten                       

Donnerstag:

14:30 - 17:30 Uhr Parkour in der Natur für Kinder und Jugendliche, Outdoor, Egelsee/Egeldorf                 

Info & Anmeldung: arnofuernsinn@gmx.at

Während der Semester hat er Kurse gegeben, mit Schulen und dem Festspielhaus St. Pölten zusammengearbeitet – dazwischen war er auf Reisen und hat selbst trainiert.

„Ich habe Lehrer auf der ganzen Welt getroffen und geschaut, was dem natürlichem Körpertraining am nächsten kommt. Aus Parkour, Movement, Yoga und Akrobatik habe ich meine eigene Kreation gemacht“, blickt der Kremser auf die bewegten Zeit seit seiner Trainerprüfung zurück.

Trockentraining

Durch Bewegung komme alles wieder in den Fluss, der Geist, die Emotionen. Je vielfältiger diese sei, desto besser. Das Bewusstsein für den eigenen Körper komme bei den Menschen immer mehr zurück, stellt Fürnsinn fest.

„Man kann auch später einsteigen, ich habe auch 86-Jährige trainiert oder Handstand mit einem 76-Jährigen geübt“, erzählt er.

Der Mann hinter dem Kremser Parkour-Paradies

Beim Parkour und Freerunning tastet man sich langsam heran, probiert aus. Erst, wenn man einen Schwung schon 100 Mal am Boden gemacht hat, kann man sich in die Höhe wagen.

Fürnsinn selbst ist völlig schwindelfrei, Angst vor der Höhe kennt er nicht, das Gegenteil sei der Fall: „Sie zieht mich an, gibt mir das Gefühl von Freiheit.“

Spielen im Alter

Die einzige Voraussetzung für einen Workshop bei ihm ist ein Mindestalter von sechs Jahren. „Davor brauchen Kinder das nicht, da probieren sie noch selbst und spielen.“

Spielen sollten auch Erwachsene: „Wenn ich aufhöre zu spielen, verwehre ich mir selbst der Entwicklung“, ist Fürnsinn überzeugt.

Neben den Workshops für Parkour und Freerunning, die Schulen auch als Exkursion nach Krems buchen können, bietet er Akrobatik, Personaltraining, Survival- und Actiontage für Jung und Alt an. (Info: arnofuernsinn@gmx.at)

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