Weltmeister als Testpilot: Bikeszene wirft ein Auge auf Wr. Neustadt
Für gewöhnlich ist Kevin Reiterer mit Tempo 150 auf dem Wasser unterwegs. Mit 17 Jahren war er der jüngste Weltmeister, heute gilt der 31-Jährige international als der erfolgreichste Athlet in der Geschichte des Jetski-Sports.
Aus gutem Grund hat das sportliche Multitalent seinen 150 PS starken Rennski für einen Tag gegen ein Zweirad getauscht. Der leidenschaftliche Mountainbiker ließ es sich nicht nehmen, als prominenter Testfahrer im Auftrag der Stadt Wiener Neustadt in eine besondere Rolle zu schlüpfen.
Vor der offiziellen Eröffnung am 14. Juni übernahm Reiterer als prominenter Testpilot die Jungfernfahrt auf der neuen Pumptrack-Anlage neben dem Baseball-Platz am Zehnergürtel.
Profis entwickelten die Strecken
Die Stadt hat 1,3 Millionen Euro in die Hand genommen und für die Jugend eine der größten und modernsten Pumptrack-Sportanlagen Europas bauen lassen. Um in Sachen Kurvenradien, Steilheit, Bodenbelag usw. keine Fehler zu machen, hat man die Konzeptionierung in die Hände von Profis gegeben.
Die erfahrenen Action-Sport-Planer von "Schneestern“ und das Architekturbüro "Kosaplaner“ zimmerten ein Projekt auf das Reißbrett, das "europaweit sicher unter die Top-Anlagen zu reihen ist“, sagt Niki Dopler aus dem Wiener Neustädter Rathaus.
Die Mischung macht es aus
Heraus gekommen ist ein Mix aus Rollenspiel und Kidstrack (für Kleinkinder), Jumpline, klassischem Pumptrack von einfach bis schwer, Scooterloop sowie Skills-Parcours und Slopestyle. Die Bahnen erstrecken sich auf einer Fläche von 1.650 Quadratmetern, das gesamte Areal umfasst mehr als 5.000 Quadratmeter.
Und wie fällt das Resümee des „Profis“ aus? Nach den ersten, schweißtreibenden Testrunden bremst sich Kevin Reiterer kurz ein, um Rede und Antwort zu stehen. "Ich bin schon vergleichbare Anlagen wie jene in Leogang gefahren, wo jedes Jahr auch der Mountainbike-Weltcup Station macht. Aber was den Mix für die verschiedensten Könnerstufen anbelangt, ist Wiener Neustadt einzigartig“, so der Athlet.
Die klare Unterteilung der Strecken am Pumptrack ermögliche es, dass vom Kleinkind mit dem Roller bis zum Profi alle die Anlage parallel nutzen können, ohne sich gegenseitig im Weg zu sein, meint Reiterer.
Genau dies sei laut ÖVP-Bürgermeister Klaus Schneeberger auch die Intention der Fachleute gewesen. Mit dem "Pump- & Jump-Track Wiener Neustadt“, wie die Anlage offiziell heißt, schaffe die Stadt "ein zusätzliches Sport- und Bewegungsangebot, das über die Grenzen der Gemeinde weit hinaus strahle“.
Frei zugänglich
"Letztendlich ist es ein wichtiger Lückenschluss in unserer Freizeit- und Sportlandschaft. Wesentlich ist, dass hier künftig alle Altersgruppen – von Jung bis Alt, von Anfänger bis Profi – willkommen sind“, erklärt Schneeberger.
Als Sportwissenschafter und jemand, der selbst das Sport- und Bewegungsstudio "Evolve" in Wiener Neustadt betreibt, ist es für Kevin Reiterer unumgänglich, das Angebot für die Jugend in einer Schulstadt laufend zu verbessern.
"Gerade in Zeiten, in denen die Themen Gesundheit und Bewegungsmangel in aller Munde sind, schaffen wir hiermit die Rahmenbedingungen und ein niederschwelliges Angebot, sich den Themen Bewegung und Motorik zu widmen“, betont Schneeberger.
Was die Eröffnung und zukünftige Events am neuen Pumptrack anbelangt, kooperiert die Stadt mit dem Mountainbikepark Wexl-Trails in St. Corona/Wechsel.
Kommentare