Wasserversorgung muss in NÖ in „neue Liga“ gehoben werden
Bis 2050 soll sich der jährliche Bedarf an sauberem Wasser in Niederösterreich um fast ein Viertel auf 400 Millionen Kubikmeter steigern. Weil diese Zahl laut dem Prüfbericht des Bundesrechnungshofs (RH) jedoch einem Angebot von rund 880 Millionen Kubikmeter gegenübersteht, wurde das Thema im Landtag diskutiert, ohne Katastrophenszenarien heraufzubeschwören. Mahnende Anregungen des Rechnungshofs und Kritik aus den Oppositionsreihen gibt es aber trotzdem.
Grundsätzlich gebe es ausreichend Wasserreserven, die Herausforderung sei vielmehr die Verteilung, berichtet der Mostviertler ÖVP-Landtagsmandatar Anton Kasser.
Er hat 2023 als Bürgermeister von Allhartsberg‚ im vermeintlich wasserreichen Ybbstal, vier Trinkwasserhochbehältern mit 2,8 Millionen Liter Wasser Speicherkapazität präsentiert. Kostenpunkt: 6,5 Millionen Euro.
Fehlende Fakten
Dabei wurde die Wasserstrategie des Landes vom RH als positiv bewertet, so Kasser, der vor etlichen Jahren auch eine Mostviertler Wasserstrategie initiierte. „Der Fokus liegt künftig immer stärker auf der Bewässerung in der Landwirtschaft. Nicht bei uns, aber im Osten und im Weinviertel. Vor zwei Jahren hat man gesagt, der Bau der Trinkwasserleitungen in Niederösterreich ist abgeschlossen, aber wir kommen jetzt in eine neue Liga“, erklärte Kasser im Zuge eines Pressegesprächs.
Zudem orteten die RH-Prüfer aber auch Versäumnisse in der Dokumentation der Wasserverteilung: Beanstandet wurde, dass in NÖ das Wasserbuch als elektronische Datenbank aller Wasserrechtsbescheide unvollständig, teilweise fehlerhaft und nicht automatisiert auswertbar war und empfahl dessen rasche Vervollständigung.
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