Waidhofen/Ybbs: Neues Leben im „Halbmond“

Wirte im Gasthof zum Halbmond: Friseurmeisterin Michaela Zehetner und Malermeister Franz Streßler
Das älteste Gasthaus der Stadt wurde renoviert und wieder geöffnet

Ein Stück Wirtshauskultur liegt in Waidhofen/Ybbs in den Händen einer Friseurmeisterin und eines Malermeistes. Binnen zwei Jahren haben Michaela Zehetner und Franz Streßler zwei Traditionswirtshäuser in der Eisenstraßenstadt zu neuem Leben erweckt. Seit dem Wochenende ist mit dem „Gasthof zum Halbmond“ Waidhofens geschichtsträchtigstes Wirtshaus nach mehr als einem Jahrzehnt wieder geöffnet.

Waidhofen/Ybbs: Neues Leben im „Halbmond“

Im Gasthof zum Halbmond brennt wieder Licht

Erstmals 1599 urkundlich erwähnt, ist es für das repräsentative Haus direkt an der Stadteinfahrt aber gar nicht so ungewöhnlich, dass jetzt Wirtsleute aus anderen Branchen hier ausschenken. Vertreter aller Zünfte gingen über Jahrhunderte in der Gastwirtschaft, die den Namen „Halbmond“ aus der Türkenbelagerungszeit immer beibehielt, aus und ein. Im nun mit viel Gespür renovierten Biedermeier-Gastzimmer dokumentierten das bis vor wenigen Jahren sieben verschiedene Zunftzeichen. Die haben allerdings die Vorbesitzer mitgenommen.

Über das Handwerken und das Renovieren fanden auch Michaela Zehetner und Franz Streßler den nicht geplanten Weg in die Gastronomie. 2018 packte die beiden seit Jahrzehnten erfolgreichen Selbstständigen mit dem Gasthaus „Schwarzer Bär“ die Leidenschaft für die Gastronomie.

Schwarzer Bär

Waidhofen/Ybbs: Neues Leben im „Halbmond“

Frühstückspension und Gasthof "Schwarzer Bär" ist vor allem bei Gästen des Ybbstalradwegs sehr beliebt

„Wir haben das Haus gekauft und renoviert. Am Ende fiel die für mich eher überraschende Entscheidung, dass wir den Bären selbst bewirtschaften“, schildert Zehetner. Als Wirtshaus und Frühstückspension in der Altstadt läuft der „Schwarze Bär“ bestens, schildert sie. Vor allem Urlaubsgäste, die am Ybbstalradweg unterwegs sind, zählen zu den Stammkunden.

Mit Lust auf Mehr kaufte das Paar dann 2019 den „Halbmond“ und brachte das seit mehr als einem Jahrzehnt nach Schicksalsschlägen für die Vorbesitzer geschlossene Traditionshaus auf Schuss. Im heurigen Jänner wurde im „G’wölb“ eine Tanzbar eröffnet. Dann kam Corona und bremste den Elan, so Zehetner. Doch am vergangenen Wochenende wurde der Gasthof zur Freude der Waidhofner eröffnet. Bodenständige, gediegene Kost mit Pfiff aus der Hand der jungen Köchin Anna-Maria Zöchbauer kommt aus der Küche.

Waidhofen/Ybbs: Neues Leben im „Halbmond“

Junge Köchin lässt Mix aus bodenständiger Kost und junger Küche servieren

Geöffnet ist das Wirtshaus von Donnerstag bis Samstag abends und an Sonn- und Feiertagen ganztägig. Am heutigen Freitag ist für 17 Uhr ein Bieranstich mit Waidhofens Bürgermeister Werner Krammer angesagt. Am 29. Oktober ist ein Frühschoppen mit dem Musiker Erik Trauner (20.30 Uhr) angesagt.

Kommentare