Naturschnee-Paradies sucht neuen Liftbetreiber

Naturschnee-Paradies sucht neuen Liftbetreiber
Familienära nach 45 Jahren zu Ende. Die Gemeinden arbeiten an einer Lösung mit.

Fast ein halbes Jahrhundert lang war das Naturschneeparadies am Unterberg fest in Familienhand. Waltraud und Friedrich Schwiglhofer haben mit der Familie 45 Jahre lang den Betrieb geschupft – und das ganz ohne Maschinenschnee. Diese Ära ist nun jedoch vorüber und für das Skigebiet wird dringend ein neuer Betreiber gesucht. Die acht Gemeinden des Piestingtales wollen im Sinne des Wintertourismus den Liftbetrieb unbedingt aufrecht erhalten und haben, soweit möglich, ihre Unterstützung zugesagt.

Der Unterberg ist nach wie vor ein Geheimtipp in der niederösterreichischen Pistenlandschaft. Fernab vom Massentourismus gibt es ein tolles Voralpen-Panorama mit vier Schleppliften, 15 Pistenkilometern, einem Kinderskiland, zwei Funparks sowie einer Ski- und Snowboardschule – und ohne einer einzigen Schneekanone. Deshalb lässt sich das Skigebiet auch kostendeckend führen. „Wenn ich höre, wie viele Millionen in andere Skigebiete gesteckt werden müssen, kommen mir die Tränen. Das gibt es bei uns nicht“, erklärt Juniorchefin Barbara Schwiglhofer, die den Betrieb zurzeit mit ihrer Cousine und dem Rest der Familie führt. Ende der Saison ist damit aber Schluss. Die viele Arbeit im Winter lässt sich mit der normalen beruflichen Tätigkeit der jüngeren Generation der Familienmitglieder nicht mehr verbinden. Nun wird fieberhaft nach einem neuen Betreiber gesucht.

Die Nachricht hat im Piestingtal bereits die Runde gemacht. In der Region bangt man um die Zukunft des Skibetriebes. Schließlich lassen die Skigäste bei durchschnittlich rund 59 Skitagen pro Saison reichlich Geld im Piestingtal. „Es gab eine Besprechung aller acht Bürgermeister die offen ihre Bereitschaft zur Unterstützung zugesagt haben“, erklärt der Bürgermeister von Markt Piesting, Roland Braimeier.

Da die Kommunen in der Führung eines Skigebietes keine Erfahrung haben, wünschen sich die Gemeinden ein entsprechendes Konzept. Danach könne über materielle oder finanzielle Unterstützung entschieden werden, sagt Braimeier. Man wolle auch mit dem Land sprechen.Eine Lösung wäre die Übernahme des Skigebietes durch den Betreiber des Schneidliftes und der gleichnamigen Hütte am Unterberg, Stefan Leithner. Dazu wäre aber auch die Unterstützung der Gemeinden erforderlich.

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