Unfälle im Wald: Niemand will haften

Unfälle im Wald: Niemand will haften
Aus Angst vor Strafen schlägern Besitzer ihre Bäume – eine Petition soll eine Gesetzesänderung und Schutz bringen.

Fällt einem Passanten ein Dachziegel auf den Kopf, haftet der Hausbesitzer. Auf Forststraßen oder markierten Wald- und Wanderwegen ist es dasselbe: Wird ein Spaziergänger oder Radfahrer durch einen herabfallenden Ast verletzt, haftet der Waldbesitzer. Das österreichische Gesetz stellt Bäume nämlich mit Bauwerken gleich. Ein Umstand, den Vertreter der Grünen in einigen nö. Gemeinden und Wiener Bezirken nicht länger hinnehmen wollen. Mit einer Petition wollen sie den Gesetzgeber umstimmen – denn der befinde sich hier auf dem Holzweg.

Wie der KURIER berichtete, hat die aktuelle Gesetzeslage zur Folge, dass entlang markierter Waldwege rigoros geschlägert wird – aus Verunsicherung und als Vorsichtsmaßnahme der Waldbesitzer, um im Ernstfall nicht zu haften. Kritiker sprechen hier daher von „Angstschnitten“.

Darin sieht auch Andreas Weiß, Direktor des Biosphärenparks Wienerwald, ein Problem: „Die natürliche Dynamik eines Waldes ist eine ganz andere als die Statik eines Gebäudes. Waldtypische Gefahren sollten juristisch anders beurteilt werden als ein Bauwerk. Hier gibt es Aufholbedarf.“ Aber nicht nur im Wienerwald.

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