Ukrainische Lehrerinnen bringen Kindern Deutsch bei
Lena Kutsyk verbrachte die ersten Tage des Krieges mit ihrer Familie in einem Keller, um Schutz zu suchen. Als klar war, dass sich die Situation so schnell nicht verbessert, floh sie mit ihrer fast dreijährigen Tochter nach Österreich. Ihren Mann musste sie zurücklassen. Kaum in Purkersdorf angekommen, unterstützt sie nun beim Übersetzen und bringt den ukrainischen Kindern Deutsch bei.
Möglich macht das unter anderen die Direktorin des BG/BRG Purkersdorf, Irene Ille, und ein gut adaptierter Stundenplan. Die Kinder sind am Vormittag im Unterricht mit Gleichaltrigen, am Nachmittag erlernen sie mit den ukrainischen Lehrerinnen Deutsch und Englisch.
Integration
„Der Lerninhalt ist momentan noch zweitrangig. Es wird aber versucht, dort wo dies gut möglich ist, die Kinder und Jugendlichen im Lehr- und Lernprozess zu integrieren.“, sagt Ille. Für den Englischunterricht ist Iryna Skevchenko zuständig, die ebenso gerade erst nach Österreich gekommen ist.
Sie musste vor acht Jahren bereits vom Osten der Ukraine nach Kiew flüchten. „Jetzt muss sie wieder ein neues Leben beginnen“, sagt Kutsyk, die vor dem Krieg als Deutschlehrerin in Kiew tätig war. „Ich habe gedacht, dass so etwas nicht passieren kann.“
Im Zuge von Schulausflügen war sie schon mehrmals in Österreich. „Früher hatte ich nur Dienstreisen hierher, jetzt bin ich als Flüchtling gekommen“, sagt sie betroffen. Ihre Stimme bricht, als sie von der unglaublichen Unterstützung in Österreich erzählt.
Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP) lädt ukrainische Frauen mit pädagogischem Hintergrund ein, dass sie sich entweder bei ihrer Gemeinde oder bei der Bildungsdirektion NÖ melden, wenn sie in einer Bildungseinrichtung mit Flüchtlingskindern unterstützen wollen.
Bildungsdirektor Johann Heuras hebt die AHS als gelebtes Beispiel von einer gelungenen Integration hervor, die auch für andere Schulen Vorbild sein soll. Bereits 924 ukrainische Kinder und Jugendliche besuchen eine Schule in Niederösterreich.
Kommentare