Tote Polizeihunde: Hundeführer muss wegen Tierquälerei vor Gericht
Der qualvolle Tod von vier Hunden, darunter zwei gut ausgebildete Polizeihunde, im nö. Weinviertel hat für den Hundeführer ein gerichtliches Nachspiel. Die Staatsanwaltschaft Korneuburg hat gegen den erfahrenen Beamten Anklage wegen Tierquälerei eingebracht, bestätigt Sprecher Josef Mechtler einen Bericht von noe.ORF.at. Der Polizist muss sich vor Gericht verantworten, weil er die Tiere zu lange im überhitzten Auto eingesperrt haben soll.
Der Fall beschäftigt seit Mitte August Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei. Die Tiere, drei belgische Malinois und ein deutscher Schäferhund, standen unter der Obhut eines erfahrenen Beamten der Polizeidiensthundeeinheit Niederösterreich.
Laut dem Befund einer veterinärmedizinischen Untersuchung sind die Hunde an akutem Herz- Kreislaufversagen - einem "Hitzschlag" - verstorben. Dies deutet darauf hin, dass sie viel zu lange im heißen Auto zurück gelassen wurden.
Lauf bei brütender Hitze
Laut den Ermittlungen war der Beamte am 16. August bei brütender Hitze mit seinem belgischen Schäfer, dem Malinois-Diensthund einer Kollegin sowie den beiden privaten Hunden in einem Waldgebiet im Weinviertel joggen. An dem besagten Tag war es heiß mit Temperaturen von über 30 Grad. Nach dem Lauf seien die Tiere in den Bus des Hundeführers gestiegen. Anscheinend waren sie dort viel zu lange in der Hitze untergebracht.
Laut Untersuchungen der Tierschutzorganisation Pfotenhilfe erhitzt sich ein stehendes Fahrzeug bei 32 Grad Außentemperatur und Sonneneinstrahlung nach nur zehn Minuten auf 39 Grad und nach einer halben Stunde auf 48 Grad. „Durch den Glashaus-Effekt reichen eigentlich schon Minuten aus, die zum Tod führen können“, sagt Tierärztin und KURIER-Tiercoach Katharina Reitl.
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