Seit dieser Woche liegen in der Causa die Ergebnisse der veterinärmedizinischen Untersuchung der kostspielig ausgebildeten Polizeihunde vor. Das Innenministerium hat zur Klärung des Falles eine forensische Überprüfung in Auftrag gegeben. Laut dem Befund sind die Hunde an akutem Herz- Kreislaufversagen - einem "Hitzschlag" - verstorben. Dies deutet darauf hin, dass sie viel zu lange im heißen Auto zurück gelassen wurden. Die Staatsanwaltschaft Korneuburg ermittelt in der Angelegenheit wegen Tierquälerei. Dem Diensthundeführer und einer Kollegin drohen außerdem dienstrechtliche Konsequenzen. Sie "sind anderen Abteilungen zugeteilt und werden bis auf Weiteres als Polizeidiensthundeführer nicht eingesetzt“, informiert Polizeisprecher Johann Baumschlager.
Lauf bei brütender Hitze
Laut den bisherigen Ermittlungen war der Beamte am 16. August bei brütender Hitze mit seinem belgischen Schäfer, dem Malinois-Diensthund einer Kollegin sowie den beiden privaten Hunden in einem Waldgebiet im Weinviertel joggen. An dem besagten Tag war es heiß mit Temperaturen von über 30 Grad. Nach dem Lauf seien die Tiere in den Bus des Hundeführers gestiegen. Anscheinend waren sie dort viel zu lange in der Hitze untergebracht.
Laut Untersuchungen der Tierschutzorganisation Pfotenhilfe erhitzt sich ein stehendes Fahrzeug bei 32 Grad Außentemperatur und Sonneneinstrahlung nach nur zehn Minuten auf 39 Grad und nach einer halben Stunde auf 48 Grad. „Durch den Glashaus-Effekt reichen eigentlich schon Minuten aus, die zum Tod führen können“, sagt Tierärztin und KURIER-Tiercoach Katharina Reitl.
Stolz der Einheit
Eines der toten Tiere war der sechsjährige Malinois-Rüde Eden. Er war eines der Aushängeschilder der Polizeidiensthundeeinheit – beschrieben als wesensstark, sportlich, höchst belastbar. An der Seite seines Herrchens hat er erfolgreich Einbrecher gejagt. Als Deckrüde mit makellosem Stammbaum wurde der belgische Schäfer auch gerne zum Züchten herangezogen.
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