Thomas Stipsits hat mit "Stips" seine helle Freude
„Viele glauben ja, dass das Marketing ist und ich nur meinen Namen dafür hergebe. Aber ich bin beim Brauprozess wirklich dabei. Halt bei Arbeiten, wo ich nix falsch machen kann“, stapelt Thomas Stipsits etwas tief, um dann aber gleich hinzuzufügen: „Ich bin sogar schon dreimal Mitarbeiter des Monats geworden.“ Was Markus Führer zu der Feststellung bewegt: „Wir sind auch nur zu viert, mit dir.“
Der Schmäh kommt bei der Präsentation in der Privatbrauerei Gablitz in Purkersdorf im Wienerwald nicht zu kurz, aber auch wenn Stipsits betont, nicht bei den Nationalratswahlen anzutreten zu wollen, gibt es einen durchaus ernsten, oder besser gehaltvollen Hintergrund. Der Kabarettist, Schauspieler und Autor hat nämlich ein neues Projekt geboren. Eines, mit dem er seine helle Freude hat und das sogar seinen Namen trägt: das Bier Stips.
Kongeniales Duo
Denn das Bierbrauen hat Stipsits schon seit Längerem zu einer Leidenschaft erkoren, der er zu Hause im kleinen Stil nachging. „Ich habe sogar schon mit der Idee für eine kleine Brauerei gespielt“, erzählt er.
Eine solche besitzt bereits Markus Führer. Nach 30 erfolgreichen Jahren in der Werbebranche hatte dieser 2014 seinen Job an den Nagel gehängt und sich ganz dem Bierbrauen verschrieben. In seiner Gablitzer Privatbrauerei mitten im Wienerwald in Niederösterreich entstehen seitdem feine Bier von Hand.
Kennengelernt haben sich die beiden vor Jahren bei einem Werbespot (nein, es war kein Bier). Später wurde mit Bier von Markus Führer bei Filmen von Stipsits der Drehschluss gefeiert. „Bei Love Machine haben wir mit seinem Wiener Lager angestoßen“, erzählt Stipsits. Woraus sich die Idee entwickelte: „Lass uns doch gemeinsam ein Bier machen.“
„Man sagt ja oft, machen wir was und dann wird nie was draus, aber wir haben die Idee weiterentwickelt“, sagt Stipsits stolz.
Früh war schon klar, dass man mit dem Projekt nicht auf den Craftbier-Trend aufspringen will. „Wir wollten ein klassisches, vollmundiges Helles machen. Es gibt ja diese Craftbiere, die man interessant findet, aber davon trinkt man keine zehne“, sagt Stipsits mit einem – wie üblich – breiten Lächeln. Sein Bier hingegen wolle Lust auf mehr machen.
Bis das „schöne, vollmundige Helle, goldgelb mit dezenter Hopfenbittere, leicht getreidig im Antrunk, ausgewogen karbonisiert und süffig“ im Glas war, bedurfte es doch einiger Tüftlerei. Das reichte bis zur Farbe, die anfangs nicht ganz den Ansprüchen genügte („Das schaut ja aus wie Lulu.“)
Etikett soll "nach Bier ausschauen"
Während der Name naheliegend war, gab es zum Etikett einige Überlegungen. Auf eine zu verspielte oder hippe Variante hat man bewusst verzichtet. „Es sollte eindeutig nach Bier und nicht nach Kracherl ausschauen“, sagt Führer. Und die Farben geben die Liebe von Stipsits für Griechenland wieder.
Was seit einem Monat nun verkostet werden kann, erfüllt die Bierbrauer mit Freude und Stolz. „Bierbrauen ist für mich ein Ausgleich, eine schöne Arbeit, um den Kopf abschalten zu können. Und das Ergebnis belebt den Kopf dann wieder“ schildert Stipsits.
"Wir wollen klein und überschaubar bleiben und keine Zigtausende Hektoliter produzieren. Das Bier bekommt auch seine Zeit, es dauert fünf Wochen bis es fertig ist“, erklärt Markus Führer. Erhältlich ist das Stips direkt in der Brauerei, bei Auftritten von Thomas Stipsits sowie im Orpheum oder im Nikodemus in Purkersdorf, wo es von einer prominenten Runde am Freitag auch gleich verkostet wurde.
„Von einem Stipserl kriegst no ka Schwipserl“, lautet der Werbeslogan. Und bei einem einzigen Stips soll es auch nicht bleiben. Weitere Varianten sollen folgen. Und Stipsits will kommendes Jahr auch den Braumeister machen. Na dann, Prost.
stips.at
www.gablitzer.at
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