Theatervorhang ist gefallen: Filmhof Wein4tel fällt aus

Theatervorhang ist gefallen: Filmhof Wein4tel fällt aus
Heuer gibt es kein Sommertheater in Schloss Asparn. Der Grund: Die Trennung der Eigentümer hat zum Verkauf des Areals geführt.

Seit 2007 war der Filmhof Wein4tel in Asparn an der Zaya (Bezirk Mistelbach) ein fester Bestandteil des Theaterfests Niederösterreich, heuer müssen die Organisatoren ohne den Standort auskommen. Der Grund: Die Trennung der Eigentümer hat zum Verkauf des Areals geführt.

Gastronomiebetrieb

2003 hatten Monika Langthaler und ihr Mann Michael Rosenberg, der auch die Intendanz innehatte, den Filmhof im ehemaligen Gutshof des Schlosses Asparn gegründet und zu einem Theater- und Filmzentrum mit Gastronomiebetrieb ausgebaut.

Nun ist Langthaler Eigentümerin, Rosenberg ist aus dem Projekt ausgestiegen. Den Filmhof Wein4tel wird es in der gewohnten Form demnach nicht mehr geben, wie Langthaler auch auf der Website der Veranstaltungsstätte mitteilt. KURIER-Anfragen an Langthaler und das Theaterfest Niederösterreich zur Zukunft des Filmhofs blieben unbeantwortet.

Alternatives Programm

Nachdem sich die Verkaufsverhandlungen seit Dezember hingezogen hatten, war eine Theaterproduktion heuer nicht mehr möglich. Jedoch wird seitens des vom Filmhof unabhängigen Vereins Kulturszene Asparn mit einem Sommerprogramm aufgewartet: Im Stättl, also dem Areal rund um Schloss, Filmhof und Kloster, wird es Konzerte und Kabarettauftritte geben. Am 10. Juni startet das Programm, das bis in den September zwölf Veranstaltungen bietet. Mit Gerald Fleischhacker, LEMO und Gery Seidl finden sich dabei bekannte Namen unter den Künstlern. „Es geht darum, die Möglichkeit des Fortbestandes zu sichern“, so Peter Zawrel, der die Organisation der Veranstaltungen übernommen hat. Denn für einen Kulturstandort gelte: Aus den Augen, aus dem Sinn. Wo genau auf dem Areal gespielt wird, wird im Laufe der Woche entschieden.

Verschiedene Verkaufsoptionen

Wenn alles klappt, könnte auch der Filmhof genützt werden. „Es gab viele Nachfragen von Kulturinteressierten, und wir hätten auch eine Theaterproduktion im Talon gehabt“, erzählt Zawrel. Doch verschiedene Verkaufsoptionen, unter anderem an ein Konsortium, verzögerten den Verkauf, bis letztendlich Langthaler die Mehrheitsanteile übernahm. Demnach war es nicht mehr möglich, in der Kürze der Zeit und ohne künstlerische Leitung eine seriöse Theaterproduktion auf die Beine zu stellen.

Verkaufsschlager

Stattdessen hoffen die Veranstalter, dass die Konzerte und Kabaretts wie in den letzten Jahren gut beim Publikum ankommen – auch ohne Theatervorstellungen. Die Nachfrage sei jedenfalls da, sagt Zawrel, auch wenn man mit vergangener Woche erst denkbar spät den Kartenverkauf starten konnte. Für die begleitende Kulinarik wird jedenfalls gesorgt sein: „Die Vereine der Gemeinde werden an allen zwölf Veranstaltungsterminen eine Art Street-Food-Festival anbieten.“ Den Auftakt macht am 10. Juni ein Verkaufsschlager der letzten Jahre, nämlich „Die lange Nacht des Austropops“.

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