Terror-Attentat in Wien: Das Geheimnis des Siegelrings

Terror-Attentat in Wien: Das Geheimnis des Siegelrings
Der St. Pöltner Anwalt Roland Schöndorfer vertritt drei Verdächtige. Es gibt neue Details.

Roland Schöndorfer aus St. Pölten ist ein Anwalt, der normalerweise auf eher ruhige Töne setzt. Doch wenn es um seinen Mandanten Arsuo M., 23, geht, wird Schöndorfer emotional. „Dass jemand auf Basis einer derart dünnen Faktenlage in U-Haft genommen wird, habe ich in meiner gesamten Laufbahn noch nicht erlebt.“

Werbung für den IS im Spital

M. geriet ins Visier der Terrorfahnder, weil er am 18. Juli 2020 brisanten Besuch empfing. In der Wohnung soll sich nicht nur der spätere Attentäter Kujtim F. aufgehalten haben, sondern auch mutmaßliche Dschihadisten aus der Schweiz und Deutschland. In den Ermittlungsakten fällt auch der Name Argjend G., der in der Vergangenheit in St. Pölten bereits für Schlagzeilen gesorgt hatte. Er soll dort im Uni-Klinikum Werbung für die Terrormiliz „Islamischer Staat“ gemacht haben.

Terror-Attentat in Wien: Das Geheimnis des Siegelrings

Rechtsanwalt Roland Schöndorfer

Doch was ist damals in der Wohnung in Wien passiert?

„Nichts“, sagt Schöndorfer. „Die Gruppe hat gemeinsam Tee getrunken. Mehr nicht.“ Der Anwalt betont, dass M. bisher unbescholten sei. „Er hat Englisch gelernt, eine Abendschule besucht und auch gearbeitet. Er ist ein richtiger netter Bursch.“

Hausdurchsuchung

Ob im Zuge der Hausdurchsuchung etwas gefunden, wurde, ist unklar. Bei den Einvernahmen bestritt der 23-Jährige, Kontakt mit Kujtim F. gehabt zu haben. Allerdings fiel den Ermittlern ein Detail auf: In der Wohnung des jungen Mannes wurde ein Ring mit dem Siegel des Propheten Mohammed sichergestellt. Einen gleichartigen Ring trug F., als er in Wien mehrere Menschen tötete.

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