Technologie aus Klosterneuburg soll Farbtattoos akkurater machen

Technologie aus Klosterneuburg soll Farbtattoos akkurater machen
Wegen mangelnder Übung von Tätowierer:innen gibt es oft unerwünschte Ergebnisse. Das soll ein neues System jetzt ändern.

Möchte man sich ein farbiges Tattoo stechen lassen, kann es dazu kommen, dass das Endresultat ganz anders aussieht als gewünscht. Das liegt daran, dass Tätowierer und Tätowiererinnen aufgrund von wenigen Möglichkeiten zum Ausprobieren oft nicht genügend Erfahrung haben.

Das Problem: Den Farben der Tätowiermaschine mischen sich Farbpigmente der Haut bei. Somit war es bisher schwer, im Vorhinein zu kalkulieren, wie das Ergebnis aussehen würde. 

 

Jetzt soll ein neues System in diesem Bereich Abhilfe schaffen.

Arbeiten mit Trägermaterial

Bei der „SIGGRAPH“-Konferenz in Los Angeles wurde ein neues Vorschausystem vorgestellt - von einem Forschungsteam des Institute of Science and Technology (ISTA) aus dem niederösterreichischen Klosterneuburg. Das Team entwickelte eine programmierbare, automatische Tätowiermaschine, die verschiedene Farben in hautähnliches Trägermaterial aus Silikon und Maisstärke einbringt.

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Dabei kam das ISTA-Team jedoch zur Erkenntnis, dass die Tönung der künstlichen Haut wie eine Zusatz-Farbe wirkt, die sich zu der eigentlichen Tintenfarbe mischt und diese entsprechend verändert. 

Infolgedessen schafften es die Wissenschaftler, Tintentönungen so zu ändern, dass der Effekt der unerwünschten Beimischung durch die Hautpigmentierung ausgeglichen wird.

System liefert Vorschläge

In einem Interview mit dem Fachjournal „ACM Transactions on Graphics“ erzählte Forschungsleiter Michael Piovarči von seinen Erfahrungen im Forschungsprozess. Am überraschendsten und am meisten zufriedenstellend sei es Piovarči zufolge gewesen, ein derart großes Spektrum an Farben erreichen zu können.

Was das System den Wissenschaftlern zufolge auch kann: Farbvorschläge für bessere Tattoo-Sichtbarkeit und für das optimale Verdecken nicht mehr erwünschter Motive machen.

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