Suchhunden fehlt Platz für das Rettungstraining

Werner Kirchner (ÖRHB) und Karin Kuhn (Rettungshunde NÖ)
Helfer appellieren, Rettungshunde für Einsätze anzufordern. Teams arbeiten ehrenamtlich.

Nach dem KURIER-Bericht über Jäger, die einer Waldviertlerin untersagen wollen, Hunde auf ihren eigenen Privatgrund auszubilden (auf Grundlage des nö. Jagdgesetzes), kommt ein Aufschrei auch von Österreichs Rettungshundebrigade: Ihre Mitglieder fühlen sich von der Jägerschaft beim Üben behindert. "Dabei geht es bei unserer Sucharbeit um das Retten von Menschenleben", klagt der nö. Landesleiter Werner Kirchner.

"Wir müssen mit den Hunden in unterschiedlichem Gelände trainieren. Grundbesitzer sagen fast immer zu. Aber die Jagdpächter lehnen meist ab", berichtet Kirchner. und nennt ein Beispiel: "Einmal haben wir ein Handy gesucht und gefunden, das ein Jäger im Wald verloren hatte. Doch üben wollte er uns trotzdem nicht lassen."

Das ist allerdings nicht das einzige Problem, mit dem die Suchhundeführer zu kämpfen haben: "Vielfach trauen sich Feuerwehr oder Polizei nicht, uns für die Suche nach vermissten Personen anzufordern, weil sie Kosten fürchten und nicht wissen, dass wir ehrenamtlich tätig sind", sagt Kirchners Stellvertreter Rupert Lorenz.

Zeitgewinn

Ein schneller Erfolg kann Leben retten: "Einerseits sucht ein Hund in der selben Zeit eine Fläche ab, für die es 20 menschliche Helfer bräuchte. Andererseits ist die Fährtenarbeit einfacher durchzuführen, wenn Suchtrupps noch keine Gerüche hinterlassen haben", ergänzt Lorenz. Außerdem können Hunde im Gegensatz zu Menschen im Finsteren weiter suchen, wenn beispielsweise die Zeit wegen der Kälte drängt.

Kaum bekannt ist auch, dass Privatpersonen die Hunde kostenlos anfordern. "Uns ist lieber, wir rücken mehrmals umsonst aus, als einmal zu spät", betont Karin Kuhn von "Rettungshunde Niederösterreich". Die Organisation arbeitet neuerdings eng mit der Rettungshundebrigade zusammen. "Das erhöht unsere Erfolgschancen. Wir suchen in der Fläche, die anderen gezielt an der Fährte", erklärt Lorenz. Gemeinsam haben die Gruppen etwa 170 Hundeführer in NÖ zur Verfügung. Sie werden etwa 50 Mal im Jahr alarmiert.

Kontakt: 0664/3556400

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