Sturm der Entrüstung nach SPÖ-Schelte an Güllegeruch

Der SPÖ Wiener Neustadt stinkt das Gülleausbringen.
Wiener Neustadts SPÖ-Vorsitzende prangerte einen Bauern auf Facebook an. Dafür setzte es harsche Kritik.

Die pikante Angelegenheit lässt so manchen in Parteikreisen die Nase rümpfen. Ein seit Jahren schwelender Konflikt um den Güllegeruch von den Feldern der Nachbargemeinde Lichtenwörth ist diese Woche in Wiener Neustadt eskaliert. Weil die SPÖ-Vorsitzende Margarethe Sitz öffentlich auf Facebook einen Bauern anprangerte, nachdem er auf seinen Feldern Gülle aufbracht hatte, erntete die Parteichefin einen großen  Shitstorm mit 1500 Kommentaren. Auch aus der eigenen Fraktion setzte es harsche Kritik.

Lichtenwörth ist eine seit jeher durch Landwirtschaft geprägte Gemeinde und nebenbei auch die Heimat von Tennisstar Dominic Thiem. Auf 2700 Einwohnern kommen in den bäuerlichen Betrieben zu Spitzenzeiten bis zu 20.000 Schweine. Deshalb macht Lichtenwörths SPÖ-Bürgermeister Harald Richter auch seit Jahren die Bauern für die eingeschränkte Lebensqualität durch die Geruchsbelästigung verantwortlich.

Sturm der Entrüstung nach SPÖ-Schelte an Güllegeruch

Das Posting der SPÖ sorgte für große Aufregung.

Weil es am Mittwoch vermutlich durch den starken Wind zu Beschwerden wegen des Gestanks gekommen war, sprang auch die Wiener Neustädter SPÖ-Chefin auf den Zug auf. „Tausende Wiener Neustädter leiden unter dem bestialischen Gestank, weil ein Landwirt aus Lichtenwörth bei ungünstiger Wetterlage Gülle aufbringt“, schrieb Sitz.

Die Reaktionen folgten auf den Fuß und fielen wenig positiv für die SPÖ aus. „Ich frage einmal ganz ungeniert. Lebst du hinter dem Mond? Wie wurden die Felder deiner Meinung nach in den letzten Jahren gedüngt?“, postete das junge SPÖ-Mitglied Patrick P. sogar Fotos von einem Lokalaugenschein auf den Feldern.

Sturm der Entrüstung nach SPÖ-Schelte an Güllegeruch

Das junge SPÖ-Mitglied Patrick P. kann die Kritik nicht verstehen.

Auch Anrainer schlugen sich auf die Seite der Bauern. „Wer liefert sonst unsere Lebensmittel, wenn nicht unsere Landwirte. Das bisschen Gestank muss man doch aushalten.“
 

Lichtenwörths Bürgermeister ist da anderer Meinung. „Wir haben Gewerbebetriebe, die wegen der Geruchsbelästigung Kunden verlieren.“ Seiner Meinung nach ist das Maß voll, Verständnis für die Bauern hat er keines mehr.

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