Bezirke Melk und Scheibbs bereiten sich für Ausreisetests vor
„Die Bevölkerung soll sich darauf einstellen, dass es die Ausreisekontrollen ab Freitag gibt", sagt der Melker Bezirkshauptmann Norbert Haselsteiner.
Trotz sinkender Infektionszahlen bereiten sich auch die Behörden im Bezirk Melk darauf vor, dass man ab dem Wochenende gütige negative Tests braucht, um den Bezirk verlassen zu dürfen.
Sein Kollege im Nachbarbezirk Scheibbs, Johann Seper, hat in der Vorwoche ein fertig erarbeitetes Konzept in der Schublade deponiert, aus der er dieses wahrscheinlich am Donnerstag wieder herausholen muss.
Weil mit dem heutigen Mittwoch die Sieben-Tage-Inzidenz in beiden Bezirken bereits den sechsten Tag über der 400er-Grenze lag, steht ab Donnerstag die Einstufung als Hochinzidenz-Region bevor. Melk mit der Inzidenz 434,8 (Dienstag 460,4) und das benachbarte Scheibbs mit 466 (Dienstag 439,5) sind großflächige Bezirke mit zahlreichen Ausfahrtsstraßen und Wegen.
Scheibbs konnte der einschneidenden Maßnahme in der Vorwoche bereits einmal im letzten Moment entkommen. Am Gründonnerstag, dem letzten Tag der siebentägigen Beobachtung, wies man plötzlich einen Inzidenzwert von 386,3 aus. Am Karfreitag schnellte der Wert aber bereits wieder über die 400er-Grenze.
Vier A1-Anschlüsse
So wie Scheibbs ist auch Melk ein großflächiger Pendlerbezirk. An die 70 relevante Ausfahrtsstraßen aus dem Bezirk gäbe es südlich und nördlich der Donau. Dazu gibt es im Bezirk vier Westautobahnanschlüsse. „Es kann natürlich nur stichprobenartige Kontrollen geben“, kündigt Haselsteiner an. Sollte tatsächlich Melk und Scheibbs zur Hochinzidenz-Region werden, gilt es auch eine lange gemeinsame Bezirksgrenze miteinander zu verwalten.
„Es ist noch nicht fix, aber wird planen, dass jeder Bezirk für sich isoliert betrachtet wird“, berichtet Bezirkshauptmann Haselsteiner. Somit ist wechselweise beim Überfahren der Grenze ein Testzeugnis mitzuführen. Der Bezirkschef: „Wir werden das wahrscheinlich so praktizieren, wie das in Neunkirchen und Wiener Neustadt-Land gehandhabt wird“.
In beiden Bezirken ist man gespannt, ob der in der Vorwoche verhängte Lockdown vielleicht doch noch greift und die Fallzahlen sinken lässt. Im Melk waren um den 3. April rund 640 aktuelle Infektionen registriert worden, am Dienstag waren es mit rund 600 weniger, aber noch immer zu viele. Gemeinsam mit den Gemeinden werde nun auch ein Plan erarbeitet, um die Testmöglichkeiten im Bezirk noch zu verbessern, schildert Haselsteiner.
Auch in Scheibbs haben BH und Bürgermeister vor Ostern schon ähnliche Pläne vorbereitet. Die Stadt Melk hat bereits für Freitag zwei neue Teststationen im Fußballstadion und in der Wasserhalle angekündigt.
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