Spannende Einblicke: Modernste Technik im Stadtarchiv in Baden

Spannende Einblicke: Modernste Technik im Stadtarchiv in Baden
Durch die digitale Langzeitarchivierung kann die Stadtgeschichte konserviert werden.

Unzählige Akten, Baupläne, Fotos, Bücher und andere Dokumente beherbergt das Badener Stadtarchiv. Sie füllen 64 Laufmeter an Regalen. Die historische Bandbreite reicht von Schriftstücken aus dem 13. Jahrhundert bis zu den neuesten Bebauungsplänen. Aber obwohl das Archiv im ehrwürdigen Rollettmuseum beherbergt ist, stimmt das Bild vom verstaubten, altertümlichen Archiv nicht. In Baden kommt nun als einer der ersten Gemeinden sogar modernste Technik bei der Archivierung zum Einsatz.

„Wir sammeln, was in Zukunft Vergangenheit ist“, betont Archivleiterin Ulrike Scholda. Aufgabe und Herausforderung sei es, diese Zeitzeugen auch in Zukunft zugänglich zu machen. Erstaunlicherweise sind es weniger die besonders alten, wertvollen Stücke der Sammlung. „Alte Pergamente oder historische Schwarz-Weiß-Fotos halten sehr lange und sind ohne Probleme lesbar. Aber mit Daten auf Floppy-Disc etwa schaut das ganz anders aus. Auch Ausdrucke verblassen oft relativ rasch“, erklärt Scholda.

Spannende Einblicke: Modernste Technik im Stadtarchiv in Baden

Archivleiterin Ulrike Scholda

Dabei gehen die Aufgaben eines Stadtarchivs weit über das Sammeln von „Museumsstücken“ hinaus. Personalakten der Gemeinde müssen etwa 150 Jahre lang aufbewahrt werden. Klar, dass sich da im Laufe der Zeit ein unglaublicher Datenberg ansammelt.

Innovative Archivierung

Im Badener Stadtarchiv brechen nun moderne Zeiten an. Die Cosmos Preservation GmbH wurde mit Erstellung eines digitalen Langzeitarchivs beauftragt. Historische Dokumente wie Urkunden und Bücher werden ebenso digitalisiert wie ausgewählte Verwaltungsakten, Videos oder Sprachaufzeichnungen. Der Clou daran: Cosmos kümmert sich laufend darum, dass dieses Archiv als Cloud-Lösung „upgedatet“ wird und so über Generationen von Software, Hardware und Dateiformaten auch in der Zukunft abrufbar ist.

„Technische Formate ändern sich im Laufe der Zeit, außerdem gibt es mittlerweile viele Dokumente, die auf Papier gar nicht mehr vorliegen. Auf Gemeindeebene gibt es noch nicht viele derartige Projekte“, meinte dazu Franz Noll von Cosmos.

Badens Bürgermeister Stefan Szirucsek freut sich, „dass wir auch in Sachen digitaler Langzeitarchivierung ein Leuchtturm sein dürfen. Die Stadtarchiv Baden zählt zu den bedeutendsten Archiven des Landes.“

Gänzlich digital wird das Stadtarchiv aber auch in Zukunft nicht sein. Für die analoge Sammlung sind zusätzliche 250 Quadratmeter Stauraum in Vorbereitung.

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