NÖ: Das Jahr 2022 steht ganz im Zeichen des Landesjubiläums
Es waren lange Verhandlungen notwendig, um die Jahrhunderte gemeinsamer Geschichte zu beenden. Am 30. November 1920 erhielt Niederösterreich eine Landesverfassung, die die Grundlage zur Bildung eines Bundeslandes wurde. Auch Wien wurde ein eigenes Bundesland. Ende Dezember 1921 wurde ein Trennungsgesetz verabschiedet, das am 1. Jänner 1922 in Kraft trat.
Die praktische Durchführung der „Scheidung“ der beiden Bundesländer zog sich allerdings noch über viele Jahrzehnte hin. Die Hauptstadt für Niederösterreich blieb weiterhin Wien. Erst 1986 erhielt das größte Bundesland Österreichs mit St. Pölten eine eigene Landeshauptstadt.
Dauerausstellung
Das Erlangen der „vollen Souveränität“ wird heuer in NÖ jedenfalls groß gefeiert. Neben einer Dauerausstellung im Haus der Geschichte in St. Pölten, wird es auch eine Wanderausstellung durch alle Schulen geben. Als Highlight gilt auch die Landesschau im Marchfeld. Tagungen, Publikationen und Symposien sind ebenfalls in Planung. Im Herbst wird schließlich die Zukunftsstrategie 2030 präsentiert.
Festsitzung
In einer Festsitzung hat die Landesregierung am Dienstag zudem eine gemeinsame Erklärung verabschiedet. Diese beinhaltet laut Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) wesentliche historische Schritte in Niederösterreich und das Bekenntnis, auf dem Fundament aufzubauen, um das Land positiv weiterzuentwickeln. Geprägt waren die vergangenen 100 Jahre vom Zweiten Weltkrieg, dem Wiederaufbau, der Landeshauptstadtwerdung St. Pöltens, dem Fall des Eisernen Vorhangs, dem EU-Beitritt Österreichs und der EU-Erweiterung.
"Agrarland Nummer eins"
NÖ sei nicht nur vom Rande in die Mitte Europas gerückt, sondern es sei auch gelungen, historische Ereignisse zu nutzen, betonte Mikl-Leitner: „Niederösterreich ist nicht mehr nur Agrarland Nummer eins, sondern auch international anerkanntes Wirtschafts-, Wissenschafts- und Kulturland.“
„Ich halte es für sehr wichtig, uns bewusst zu sein, was uns als Niederösterreicher und als Land ausmacht und dass wir alle Schwierigkeiten überwinden können“, betonte Landeshauptfrau-Stellvertreter Franz Schnabl (SPÖ). Die Stärke des Landes liege im Miteinander. Es gelte, „Mut, Kraft und Zuversicht aus allen unseren geschichtlichen Erfahrungen zu schöpfen“.
Landesrat Gottfried Waldhäusl (FPÖ) bedankte sich bei „über drei Generationen, die dieses Land geprägt haben, die volle und tolle Arbeit geleistet haben“. Man dürfe aber auch nicht auf die schwierigen Zeiten vergessen, „die von den Landsleuten so gut gemeistert worden sind“.
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