Sorge um Lackenhof: Das kranke Dorf am Ötscher

Lackenhof am Fuße des Ötschers punktet als Familienskigebiet, hat aber Schwächen punkto Infrastruktur.
Tristesse im einst blühenden Ski-Ort in Ostösterreich: Investoren fehlen und die Liftgesellschafter streiten. Wie Lift-Unternehmer Peter Schröcksnadel die Situation einschätzt.

Die Erleichterung ist groß, die Zukunftssorgen bleiben. Die Betreiber der Ötscherbahnen haben zugesichert, dass sie auch in der Corona-bedingt verkürzten Saison in Lackenhof die Lifte starten werden. Dem bekannten Skidorf am Fuße des Vaterbergs, wie der Ötscher auch genannt wird, bleibt nach der schlechten letzten Wintersaison der nächste Tiefschlag erspart.

Vorerst zumindest. Denn wie berichtet, haben sich die Liftgesellschafter mit Mehrheitseigentümer Peter Schröcksnadel (60 Prozent) und dem Land Niederösterreich über ihre NÖ Bergbahnenbeteiligungs GmbH (40 Prozent) zuletzt einen wilden Schlagabtausch geliefert. Die Schröcksnadel-Gruppe sagte dann doch klar zu, auch heuer die Lifte zu starten. Beide Seiten einigten sich darauf, Zukunftsszenarien zu entwickeln. Investitionen wären in Lackenhof an allen Ecken und Enden notwendig.

1.000 Gästebetten

Zwar dürfen ab dem 24. Dezember, wenn jetzt die Lifte wieder in Betrieb gehen, wegen Covid-19 noch keine Hotelgäste kommen. Die Bergbahnen am Ötscher sind dennoch ein touristisches Flaggschiff für die Region. „Für Lackenhof stehen 1.000 Gästebetten. Die Hotellerie schwächelt, aber es gibt eine große Anzahl qualitativ hochwertiger Privatzimmer“, sagt Renate Rakwetz, Bürgermeisterin der Gemeinde Gaming, zu der Lackenhof gehört.

Ihre Problemliste rund um das Ötscherdorf ist lang. Früher war die Kommune auch noch Liftmitbetreiber. „Jetzt sind wir in der Gesellschaft nicht vertreten und haben wenig Handlungsspielraum“, sagt die Ortschefin.

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