NÖ: Sieben Gemeinden planen großes Naturparkprojekt an der Ybbs

Die Forstheide bei Amstetten soll maßgebliches Element des großen Naturparks werden
Schutzzone soll sich von Opponitz durchs Ybbstal bis in die Amstettner Forstheide erstrecken.

Sieben Gemeinden, die allesamt an der Ybbs liegen, haben ein Projekt für einen gemeinsamen Naturpark geschaffen, der unter den bislang 19 Parks in Niederösterreich einzigartig sein könnte. Mit dem Ybbs-Fluss als verbindendes Element sollen nämlich der um Waidhofen und Opponitz   eingerichtete Naturpark Ybbstal um fünf Gemeinden bis nach  Amstetten erweitert werden.

Die schon jetzt bestehenden großen Naturreservate in unmittelbarer Ybbsnähe, wie der Buchenberg bei Waidhofen, das Ofenloch bei Opponitz und die Forstheide bei Amstetten/Hausmening sollen näher zusammenwachsen, beschlossen die Bürgermeister der involvierten Gemeinden. Waren bislang die Gemeinden Waidhofen/Ybbs und Opponitz die Standortgemeinden des Naturparks Ybbstal, so sollen nun Ybbsitz, Biberbach, Sonntagberg, Allhartsberg und eben Amstetten ebenfalls in die besondere Schutzregion involviert werden. 

Experten-Unterstützung

Der Fokus der Weiterentwicklung liegt auf der Ybbs als das verbindende Element und den bereits vorhandenen Naturdenkmälern mit teils umfangreichen Natura-2000-Schutzgebieten. Gemeinsam mit dem Institut für Ökologie E.C.O. werden die sieben Gemeinden noch heuer das neue Naturparkkonzept erarbeiten. Dabei stehen die Naturpark-Säulen, nämlich  Naturschutz, Erholung, Bildung und Regionalentwicklung im Vordergrund. In Workshops wird regionales Wissen eingebracht und konzipiert. Am Ende des Prozesses steht der Antrag bei der NÖ Landesregierung, als Naturpark zugelassen zu werden.

NÖ: Sieben Gemeinden planen großes Naturparkprojekt an der Ybbs

Repräsentanten der sieben Gemeinden an der Ybbs wollen gemeinsamen Naturpark gründen 

„Es wäre eine Aufwertung für die gesamte Region. Wer kann schon behaupten, in einem Naturpark zu  wohnen“, sagt Waidhofens Bürgermeister Werner Krammer, der auch Obmann der NÖ Naturparke ist.  Es vergleicht die Aufreihung der Naturschätze entlang der Ybbs mit dem Auffädeln einer Perlenkette.  Miteinbezogen in die Konzeption müssen natürlich  auch die großen Schotterabbauzonen und Gewerbeparks entlang der Ybbs  werden, die es  im Ybbstal bereits gibt. „Natürlich  ist uns die Region als Wirtschaftsstandort wichtig. Der Naturpark ist ganz wesentlich für die Lebensqualität und die Positionierung unserer Region“, sagt Krammer.

Sollte es das Konzept nicht für die sehr spezielle Genehmigung eines  Naturparks reichen, dann gebe es auch noch die ebenfalls sehr wertvolle Einstufung als Naturparkregion, blickt Krammer in die Zukunft. 

Förderungswürdig

Mario Wührer, der Obmann des aktuellen Naturparks Ybbstal ist aber zuversichtlich und verweist auf bereits vorhandene Grün- und Wildniszonen entlang der Ybbs. „Das ist ein großer Schatz, den wir gemeinsam weiterentwickeln wollen“, sagt er. Schritt für Schritt will man sich den Naturpark-Status, der auch Zugang zu Förderungen für Bildungs- und Schulprojekte ermöglicht, schaffen .

Amstettens Bürgermeister Christian Haberhauer ortet durch das Projekt einen Mehrwert für die Umwelt und die Bevölkerung. Mit der bereits aktiven pädagogischen Naturvermittlung und dem Themenweg in der Forstheide, die ja im Besitz der Stadtgemeinde ist,  setze man schon jetzt auf gezielte Wissensvermittlung, Bewusstseinsbildung und Erholung.  „Auch für die Landesausstellung 2026 zum Thema seelische Gesundheit in Mauer und in der Region wird der Naturpark eine Rolle spielen“, kündigt Haberhauer an.

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