Semmering: Dank Ghega zu internationalem Renommee

Der Bau gilt als eine der größten Architektur- und Ingenieurleistungen weltweit. Pionier Carl Ritter von Ghega hat sich mit der Errichtung der Semmeringbahn vor 170 Jahren ein Denkmal gesetzt und es letzten Endes geschafft, dass die Hochgebirgsstrecke heute in einem Atemzug mit den Pyramiden von Gizeh oder der Chinesischen Mauer genannt wird.
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Seit 25 Jahren ist die Semmeringbahn nämlich UNESCO-Weltkulturerbestätte und unmittelbar mit der Erschließung und touristischen Entwicklung des prominenten Kur- und Wintersportortes verbunden. Anlässlich des Jubiläums fanden sich am Montag zahlreiche namhafte Gäste aus Wirtschaft, Kunst, Kultur und Politik – darunter Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und ihr steirisches Pendant Christopher Drexler – zu einer ganz besonderen Zugfahrt am Zauberberg ein.
Wie anno dazumal ging es mit dem historischen Zug „Majestic Imperator“ vom Ghega-Denkmal in Semmering ins steirische Mürzzuschlag und wieder zurück.

Sigmund Freud & Co.
Erst mit der Eröffnung der Bahn im Juli 1854 ging es mit der Region ebenso bergauf, wie an den steilsten Stellen der Ghega-Strecke. Schließlich brachte der Zug die prominentesten Namen ihrer Zeit in den Luftkurort. Neben Literaten wie Peter Altenberg, Stefan Zweig oder Karl Kraus waren es Persönlichkeiten wie Sigmund Freud, Erzherzog Albrecht, Gustav und Alma Mahler, Adolf Loos oder Oskar Kokoschka, die dem Ort zu seinem internationalen Renommee verhalfen.
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Wer etwas auf sich hielt und das nötige Kleingeld besaß, verbrachte die Sommerfrische am Hausberg der Wiener. „Dank der leichten Erreichbarkeit von Wien, Graz, Bratislava, Budapest und der Adria ist die Region ein Juwel für Natur- und Kulturliebhaber“, meinte Mikl-Leitner.
Großes Potenzial
Vor 25 Jahren war die Semmeringbahn die erste UNESCO-Welterbestätte in Niederösterreich und der Steiermark, heute sind es bereits fünf.
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Dem Semmering sagt man aber, was die touristische Entwicklung anbelangt, das größte Potenzial nach. In Zeiten internationaler Krisen und des Klimawandels schätzten die Menschen wieder „Urlaub vor der Haustüre“, meinten Mikl-Leitner und Drexler: „Deshalb werden wir in einer gemeinsamen Anstrengung beider Länder mit den Gemeinden und mit Investoren diese Region in den nächsten zehn Jahren neu erwecken.“

Grandhotel Panhans
Der Grazer Hotelier Florian Weitzer will das alte Kurhaus zum Grand Semmering umbauen und Unternehmer Christian Zeller arbeitet am neuen Konzept für das Südbahnhotel, derzeit dient es als Kulturstätte.
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Und auch die ukrainische Panhans-Gruppe, im Besitz der Bergbahnen Hirschenkogel und mehrere Hotels, gibt wieder ein starkes Lebenszeichen von sich. Mit Zakhar Palytsia, Sohn des ukrainischen Industriellen und Ex-Gouverneurs von Odessa, Igor Palytsia, war am Montag der wichtigste Gesellschafter der Holding höchstpersönlich zum Welterbe-Festakt angereist.
Wellness vor der Bergkulisse
Er und Geschäftsführer Viktor Babushchak beteuerten, die Ausbaupläne für das Grandhotel Panhans weiter voran treiben zu wollen. Die Idee: der Bau eines talseitigen Panorama-Wellnessbereiches mit Blick auf die einmalige Bergkulisse.
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