Semmering-Basistunnel: Wasserversorgung liegt im Argen

Im Basistunnel wurde vergangenen Herbst in Göstritz (NÖ) eine Quelle getroffen. Monatelang schossen 60 Liter Wasser pro Sekunde aus dem Reservoir und überfluteten die Stollen
Immer mehr Quellen und Brunnen an der Oberfläche trocknen aus. Geologen haben davor gewarnt.

Während die Mineure tief unter der Erde den Semmering-Basistunnel Meter für Meter vorantreiben, werden an der Erdoberfläche Auswirkungen des Megaprojekts immer deutlicher sicht- und spürbar.

Der Tunnelbau durch das Semmeringmassiv dürfte den Wasserhaushalt im niederösterreich-steirischen Grenzgebiet gehörig aus dem Gleichgewicht gebracht haben. In der Region versiegen immer mehr Quellen und Grundbesitzer oder Landwirte müssen auf Kosten der ÖBB ans öffentliche Netz angeschlossen werden. In Maria Schutz und Schottwien, am Fuße des Semmerings, ist sogar die für die Trinkwasserversorgung des Ortes wichtigste Quelle beinahe trocken gelegt.

Auch wenn die geringen Niederschlagsmengen der vergangenen Monate mit dem Rückgang der Wasserquellen in Verbindung gebracht werden, so wurden Auswirkungen der Bauarbeiten bereits im Zuge der Genehmigung des Basistunnels von Geologen vorhergesagt. In Summe wurde durch den Bau der 27,3 Kilometer langen Röhre ein höchstmöglicher Wasserverlust von 450 Liter pro Sekunde prognostiziert. Das wären 38 Millionen Liter pro Tag.

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