Semmering: Aufschwung statt verstaubter Nostalgie

Der Semmering gilt als der Ursprung der Sommerfrische. Der Bau der historischen Ghega-Eisenbahn und der Eröffnung im Jahr 1854 war entscheidend für das Aufstreben der gesamten Region.
Um an die Glanzzeiten von damals anzuschließen, gibt es seit Jahren diverse Bestrebungen - von touristischer, kultureller und baulicher Seite. Am vergangenen Wochenende gipfelten mehrere dieser Initiativen in einem breit gefächerten Programm.
Mit dem Projekt "DNA Semmering" beschäftigen sich seit Jahren Künstler, Fotografen, Musiker, Sportler, Köche und andere Personen, um das Potenzial der Sommerfrische-Destination zu erforschen und Impulse für die Zukunft zu setzen. Das Ergebnis war diese Woche eine Ausstellung im Südbahnhotel, die die Werke jener Akteure zeigt, die in den letzten vier Jahren an temporären Plätzen am Semmering gelebt und gearbeitet haben.
"Viele Jahrzehnte herrschte Hochbetrieb und Hochkultur in den Grand-Hotels und Gründerzeit-Villen am Semmering. Und dann war lange Zeit gar nichts mehr. Jetzt tut sich langsam wieder was. Und deshalb sind wir hier", heißt es vonseiten der Projektverantwortlichen.
Parallel dazu ging es "Auf die Walz"
Auch Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) besuchte Samstagabend am Semmering die Veranstaltung "Auf der Walz“, zu der das Projekt "Handwerk & Baukultur“ einlud. Die im Vorjahr gegründete Initative gibt Einblicke in material- und fachgerechte Vorgangsweisen bei der Instandsetzung historischer Bauten.
Das Handwerk sei ein wichtiges Rad, um "die Baukultur hier am Semmering in all ihrer historischen Vielfalt zu erhalten und in die Zukunft zu transformieren, um so den Semmering wieder in seinem alten Glanz erstrahlen zu lassen", erklärte Mikl-Leitner.
Um für einen Aufschwung am Semmering zu sorgen, wurde das Projekt “Semmering 2030+" ins Leben gerufen. Dabei geht es um mehr als 80 Vorhaben, davon 28 Starterprojekte bis 2030. Darunter fallen besonders die Revitalisierung der Grandhotels Panhans, Südbahn- und Kurhotel, Investitionen in die gesamte kommunale Infrastruktur wie Kanal-, Wasserleitungen und Versorgungsnetze, genauso so wie das Thema nachhaltige Mobilität für Bevölkerung und Gäste.

Im Rahmen der Veranstaltung "Auf der Walz“ wurde auch die Ausstellung "Terrain Vague“ im Südbahnhotel besucht.
Es fehlen gut 1.000 attraktive Gästebetten
Weil die Umbauten von Grand Semmering, Südbahnhotel und Panhans immer noch in der Behörden-Pipeline stecken und vermutlich noch Jahre vergehen, bis die Investoren ihre Häuser eröffnen können, fehlen dem Ski- und Kurort gut 1.000 attraktive Gästebetten.
"Auf der Walz“ fand an den Standorten der Gemeinde Payerbach, im Posthof Schottwien sowie im Südbahnhotel Semmering statt. Es stand auch ein Besuch der Ausstellung "Terrain Vague“ im Waldhofsaal des Südbahnhotel der Initiative "DNA Semmering“ am Programm.
Wie Michael Duscher, Geschäftsführer Niederösterreich Werbung erklärt, zeige die Initiative "DNA Semmering" wie Kunst und Kultur nicht nur neue Impulse für den Tourismus setzen, sondern auch wertvolle Anregungen für die Weiterentwicklung der Region geben.

Ein Waggon des Majestic Imperator
Eine ganz besondere Anreise zu den Programmhighlights der "DNA Semmering" hatte eine illustre Runde rund um den Kammersänger der Wiener Staatsoper, Pavel Kolgatin. Die Gruppe reiste mit dem Majestic Imperator - einem Nostalgiezug der besonderen Art.
Nach den Plänen des k.u.k. Hofsalonzugs aus dem Jahr 1891 von Kaiser Franz Joseph I. und seiner Frau Elisabeth gebaut, ist der luxuriöse Zug ein kleiner Palast auf Schienen. Sechs imperial anmutende Waggons bieten Platz für 150 Zugreisende, die sich hier ein Stück weit wie der Kaiser oder die Kaiserin fühlen können.
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