Selbstmord-Anschlag auf Ministerium angekündigt: Frau folgt Mann in U-Haft

Der Computer wurde im September sichergestellt
Polizei fand belastende Chat-Protokolle auf einem beschlagnahmten Computer des Paares. Es ging um die Zündung eines Sprengstoffgürtels im Verteidigungsministerium.

Anfang September wurde, wie berichtet, in Baden ein tschetschenischer Terrorverdächtiger festgenommen. Polizisten hatten nach einem Ladendiebstahl in der SCS auf dem Handy des 25-Jährigen IS-Propagandafotos, Videos von Hinrichtungen sowie Anleitungen zum Bau von Molotowcocktails gefunden.

Anscheinend war das, was die Ermittler auf dem Computer von Adam A. und seiner Frau fanden, noch weit brisanter. Am Nationalfeiertag wurde nämlich auch die 36-Jährige in ihrer Wohnung in Baden von Cobra-Beamten festgenommen. "Es besteht gegen die Frau ebenfalls der Verdacht, Mitglied einer terroristischen Vereinigung zu sein", sagt Staatsanwalt Erich Habitzl.

Wegen des Antrags auf U-Haft wurde die 36-Jährige noch am Donnerstag der Haftrichterin am Landesgericht Wiener Neustadt vorgeführt. Dabei wurden die Anschuldigungen erörtert. Demnach fanden die Kriminalisten auf dem sichergestellten Computer des Paares Chat-Protokolle der beiden. Vermutlich aus jener Zeit, in der der Mann noch in Belgien lebte. Das Paar hatte sich über das Internet kennengelernt und zu Beginn fast ausschließlich über Skype kommuniziert. In einem dieser Chats kündigte die Tschetschenin anscheinend ein Selbstmord-Attentat in Österreich an. Im Detail ging es um die Zündung eines Sprengstoffgürtels im Verteidigungsministerium.

"Es handelte sich dabei nur um blödes Gerede. Die Sache war nicht ernst gemeint. Sie soll zu dem Zeitpunkt stark alkoholisiert gewesen sein", sagt Rechtsanwalt Wolfgang Blaschitz, der nun beide Verdächtige vertritt. Die Haftrichterin erinnerte die Tschetschenin daran, dass sich die Alkoholisierung nicht mit ihrem muslimischen Glauben vereinbaren lässt. Es wurde die U-Haft verhängt.

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